Friedrich von Wieser

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Friedrich Wieser, 1914
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Wieser, Friedrich von
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Wieser, Friedrich
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Ritter, Dr. iur., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  39309
GNDGemeindsame Normdatei 119111403
Wikidata Q84482
GeburtsdatumDatum der Geburt 10. Juli 1851
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 22. Juli 1926
SterbeortSterbeort Brunnwinkel
BerufBeruf Soziologe, Nationalökonom, Politiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Zwischenkriegszeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 18.11.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung  29. März 1927
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Dornbacher Friedhof
Grabstelle Gruppe 11, Nummer 1A
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab
BildnameName des Bildes Friedrich Wieser.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Friedrich Wieser, 1914

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Friedrich Freiherr von Wieser, * 10. Juli 1851 Wien, † 22. Juli 1926 Brunnwinkel, St. Gilgen, Jurist, Nationalökonom, Politiker.

Biografie

Friedrich Wieser ist das vierte von neun Kindern des Finanzfachmanns Leopold Wieser und dessen Ehefrau Mathilde. Er besuchte 1861 bis 1868 das Wiener Schottengymnasium und nahm danach das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien auf. Er promovierte 1875 zum Dr. iur. und erhielt ein Stipendium für weitere Studien an den Universitäten Heidelberg, Leipzig und Jena, wo er sich im Fach Nationalökonomie spezialisierte.

Bereits ab 1872 war Wieser als Konzeptspraktikant und ab 1874 als Konzipist an der niederösterreichischen Finanzlandesdirektion in Wien tätig. 1884 habilitierte er sich mit einer Arbeit "Über den Ursprung und die Hauptgesetze des wirtschaftlichen Werthes" für politische Ökonomie an der Universität Wien und wurde im selben Jahr als außerordentlicher Universitätsprofessor an die Universität Prag berufen. 1889 avancierte er zum Ordinarius und 1901 bis 1902 stand er der Prager Universität als Rektor vor. 1903 kehrte er nach Wien zurück, um die Nachfolge Carl Mengers am Lehrstuhl für politische Ökonomie anzutreten. Hier wurde er 1922 emeritiert. Sein wissenschaftliches Hauptinteresse galt Aspekten der Geldtheorie. Er prägte den Begriff "Grenznutzen" und entwickelte eine Opputunitätskostenlehre. Gemeinsam mit seinem Schulfreund und Schwager Eugen Böhm-Bawerk baute er die von Menger begründete Österreichische Schule der Nationalökonomie weiter aus.

Im Mai 1917 wurde der Wissenschaftler, der bereits 1901 bis 1902 Mitglied des böhmischen Landtags gewesen war, vom Kaiser zum Mitglied des Herrenhauses auf Lebenszeit ernannt; von August 1917 bis zum Zerfall der Donaumonarchie im November 1918 fungierte er als Handelsminister der österreichischen Reichshälfte.

Wieser war Mitglied einer Reihe wissenschaftlicher Gesellschaften, so etwa ab 1891 wirkliches Mitglied und 1898 bis 1903 Präsident der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen sowie ab 1906 korrespondierendes und ab 1915 wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien. 1916 war er Mitgründer und bis 1917 Präsident der Österreichischen Politischen Gesellschaft in Wien. Neben zahlreichen Publikationen auf dem Gebiet der Nationalökonomie veröffentlichte er 1926 das geschichtsphilosophische Werk "Das Gesetz der Macht".

1957 wurde Friedrich Wieser im Arkadenhof der Universität ein Denkmal gewidmet.

Grabdenkmal von Friedrich Wieser am Dornbacher Friedhof, um 1960

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Johann Christian Poggendorff: Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften. Band 3. Leipzig: Barth, S. 71 ff.


Friedrich Freiherr von Wieser im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks