Fritz Habeck

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Habeck, Fritz
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Gordon, Glenn
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. iur., Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  30905
GNDGemeindsame Normdatei 105759597
Wikidata Q1466499
GeburtsdatumDatum der Geburt 8. September 1916
GeburtsortOrt der Geburt Neulengbach, Niederösterreich
SterbedatumSterbedatum 16. Februar 1997
SterbeortSterbeort Baden bei Wien, Niederösterreich
BerufBeruf Schriftsteller, Erzähler, Dramatiker, Journalist, Übersetzer
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Österreichisches Literaturarchiv
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • PEN-Club – Präsident (1978 bis 1980)

  • Jugendbuchpreis der Stadt Wien (Verleihung: November 1963)
  • Jugendbuchpreis der Stadt Wien (Verleihung: 1970)
  • Adalbert-Stifter-Preis (Verleihung: 1973)
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse (Verleihung: 5. August 1977)
  • Anton-Wildgans-Preis (Verleihung: Dezember 1963, Übernahme: 4. Mai 1964)
  • Österreichischer Staatspreis für Jugendliteratur (Übernahme: 5. Dezember 1963)
  • Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 24. Oktober 1986, Übernahme: 21. Jänner 1987)
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 14. Jänner 1975, Übernahme: 18. Februar 1975)
  • Preis der Stadt Wien für Literatur (Übernahme: 7. Juni 1982)


Fritz Habeck (Pseudonym Glenn Gordon), * 8. September 1916 Neulengbach, Niederösterreich, † 16. Februar 1997 Baden bei Wien, Niederösterreich, Schriftsteller (Erzähler, Dramatiker, Jugendbuchautor).

Biographie

Fritz Habeck wurde am 8. September 1916 als eines von fünf Kindern eines Richters geboren. Die Volksschule besuchte er in Neulengbach und Mödling, er maturierte 1935 an der Stubenbastei in Wien. Er studierte vier Semester Jus, bevor zum Militärdienst eingezogen wurde und dort zum Leutnant (1940) und Oberstleutnant (1943) avancierte. Er war bei den Feldzügen in Polen und Russland dabei und geriet bei der Invasion in der Normandie 1944 in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1946 nach Wien zurückkehrte. 1948 nahm er das Jus-Studium wieder auf und promovierte am 21. Jänner 1950. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft arbeitete er als freier Journalist („Wiener Kurier“, „Arbeiterzeitung“), versuchte sich als Regieassistent (Theater in der Josefstadt 1946/47) und Dramaturg (Renaissancebühne 1947/48), arbeitete als Hoteldirektor in Tirol und ab 1953 als Lektor beim Österreichischen Rundfunk, bis er von 1968 bis zu seiner Pensionierung 1977 als Leiter der Literaturabteilung von Studio Wien tätig war. Habeck war auch als Übersetzer tätig. Zwischen 1978 und 1980 war Präsident des Österreichischen PEN-Clubs.

Sein literarisches Debüt lieferte er Habeck mit einer (NS-kritischen) Romanbiographie von François Villon ("Der Scholar vom linken Galgen", 1941). Der Kriegsroman "Das Boot kommt nach Mitternacht" (1951) machte ihn in der Öffentlichkeit bekannt. Habecks großes Vorbild war Ernest Hemingway (1899 bis 1961), mit dem er auch einen sehr persönlichen Briefwechsel führte und den er in seinem realistischen Erzählstil zu kopieren versuchte. Nachdem er sich schriftstellerisch in den 1950er Jahren nicht ohne Erfolg als Kriminalromanautor (unter dem Pseudonym Glenn Gordon) versucht hatte, veröffentlichte er ab den späten 1950er Jahren fesselnd geschriebene Werke historischen und zeitkritischen Inhalts (beispielsweise "Der Ritt auf dem Tiger", 1958; "Der Piber", 1965; "Der schwarze Mantel meines Vaters", 1976, "Wind aus Südost", 1979; "Der Gobelin", 1982; "Der General und die Distel", 1985; "Die drei Kalender", 1986). Habeck, vielseitig begabt, schrieb aber auch Jugendbücher (beispielsweise "Der Kampf um die Barbacane", 1960; "Der einäugige Reiter", 1963; "Der Aufstand der Salzknechte", 1967; "Taten und Abenteuer des Dr. Faustus", 1970), Hörspiele, Dramen (beispielsweise "Zwei und zwei ist vier", 1948; "Baisers mit Schlag", 1950; "Marschall Ney", 1952), Biographien ("Der verliebte Österreicher oder Johannes Beer", 1961) und Novellen.

Habeck galt in der österreichischen Literatur der Nachkriegszeit als äußerst produktiver, in Österreich erfolgreicher Unterhaltungsschriftsteller, der allerdings weder - wie Johannes Mario Simmel - den großen kommerziellen Durchbruch erlebte noch - wie Heimito von Doderer - den künstlerischen Glamour hatte. Nicht nur in seinem Heimkehrer-Roman "Das Boot kommt nach Mitternacht“ (1951) verstand sich Habeck als Vertreter einer schuldig gewordenen "Lost Generation“, die nun Anschluss an den Wiederaufbau suchte. Habeck scheute sich nicht, in seinen Romanen und Erzählungen die verdrängte Vergangenheit Österreichs ans Licht zu heben und gegen das Vergessen von Austrofaschismus und Nationalsozialismus anzuschreiben. Trotzdem blieb er der Generation des literarischen Aufbruchs in den 1960er und 1970er Jahren fremd. Auf seine Verdienste in der Nachkriegszeit hat Robert Menasse in seinem Essay "Die sozialpartnerschaftliche Ästhetik" (1990) hingewiesen und besonders die österreichische Familiensaga "Der Ritt auf dem Tiger" (1958) hervorgehoben.

Jugendbuchpreis der Stadt Wien (1970), Adalbert-Stifter-Preis (1973).

Quellen

Literatur

  • Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personen Lexikon Österreich. Wien 2001
  • Andreas Weber [Hg.]: Dear Fritz. Aufsätze und Gespräche über Fritz Habeck. St. Pölten: Literaturedition Niederösterreich 1998
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv


Fritz Habeck im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks