Fritz Karpfen
Fritz Karpfen, * 21. Februar 1897 Wien, † 26. August 1952 Wien, Schriftsteller, Feuilletonist.
Biografie
Über die ersten beiden Jahrzehnte des Lebens von Fritz Karpfen ist nichts bekannt. Als Schriftsteller trat er erstmals 1916 mit Beiträgen wie "Der dumpfe Klang. Verse aus dem Felde", die seinen Einsatz im Ersten Weltkrieg verarbeiten, in Erscheinung. 1918 erschien das "Literarische Verbrecheralbum" im Verlag des Ver!, eine kritische Abrechnung mit der Kriegslyrik eines Richard Schaukal oder eines Alfons Petzold. Neben selbständigen Veröffentlichungen in diesem Verlag erschienen auch regelmäßig Gedichte, Essays und Kritiken in der Zeitschrift "Ver!", die sich nach Ausrufung der Republik gerne als "Monatsschrift für revolutionäre Kunst" apostrophierte.
Anfang der 1920er Jahre hatte der Autor die literarische Programmleitung im Verlag der Wiener Graphischen Werkstätte über. Im Literaria-Verlag begann 1922 die Veröffentlichung der Serie "Gegenwartskunst" von Fritz Karpfen zu erscheinen, von der Teil I (Rußland), Teil II (Skandinavien und Holland) sowie 1923 Teil III (Österreichische Kunst) auf den Markt kamen. Daneben schrieb er Einakter wie "Im Kanal" (1922) oder "Tiefe" (1923) für die Bühne. Zu erwähnen sind weiters Biografien des Malers Egon Schiele (1921)und des Bildhauers Gustinus Ambrosi (1923) sowie "Der Kitsch. Eine Studie über die Entartung der Kunst" (1925), ein Werk, das in seiner Argumentation auf Überlegungen von Hermann Broch aufbaut.
Ab den späten 1920er Jahren widmete sich Karpfen stärker Fragen der Freizeitkultur zu und veröffentlichte Texte dazu in Printmedien und im Radio. Er war für die Zeitung "Der Tag" und die "Wiener Sonn- und Montagszeitung" tätig. Nach dem "Anschluss" 1938 konnte er aus Österreich nach Frankreich flüchten, wo er sich der Widerstandsbewegung anschloss. Nach Kriegsende lebte er in Marseille, kehrte in den Jahren vor seinem frühen Tod aber wieder in seine Geburtsstadt zurück.
Quellen
Literatur
- Redakteur Fritz Karpfen gestorben. In: Wiener Zeitung, 27.08.1952, S. 4