Gedenkkreuz Opfer des Nazismus die für Österreich starben
48° 8' 49.97" N, 16° 26' 36.85" E zur Karte im Wien Kulturgut
Am 1. November 1948 wurde am Zentralfriedhof in 11., Simmeringer Hauptstraße 232 ein Gedenkkreuz für durch das nationalsozialistische Regime Hingerichtete errichtet. Das Denkmal wurde innerhalb der 'Gruppe 40' errichtet, in der bis 1945 vom nationalsozialistischen Regime hingerichtete Personen in Schachgräbern begraben wurden. Nach 1945 wurden diese Gräber der NS-Opfer durch verschiedene Erinnerungszeichen zu einer Gedenkanlage für NS-Opfer. Es handelt sich um ein großes, hölzernes Gedenkkreuz samt Widmungstafel ("Den Opfern des Nazismus die für Österreich starben"). Stifter beider Objekte war der 'Bundesverband der Österreichischen KZler, Häftlinge und politisch Verfolgten' (KZ-Verband). An der Eröffnung wirkten Gustav Wegerer (Bundesverband der Österreichischen KZler, Häftlinge und politisch Verfolgten', KZ-Verband), Geistlicher Rat Anton Mühlbauer, Pastor Erwin Kock siowie ein Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinde mit. Ein Bild von der Eröffnungsfeier ist in der angeführten Literatur abgedruckt.
Die Errichtung des Gedenkkreuzes fand am gleichen Tag wie die Eröffnung des Mahnmals 'Opfer für ein freies Österreich 1934 bis 1945' statt, wobei die beiden Denkmäler und Eröffnungsfeiern dabei nur 300 Meter voneinander getrennt waren. Der Errichtung ging ein jahrelanger Streit voran der entlang parteipolitischer, ideologischer und vor allem opfergruppenpolitischer Linien geführt wurde und auch den Plan beinhaltete, die Gebeine der aus politischen Gründen Hingerichteten ins 'Mahnmal Opfer für ein freies Österreich 1934 bis 1945' umzubetten, wofür auch die entsprechenden Steintafeln gedacht waren. Fritz Cremer, Künstler des 'Mahnmal Opfer für ein freies Österreich 1934 bis 1945', äußerte sich dazu wie folgt:
"Es ist für mich einnerstes Bedürfnis, zum Tag der Enthüllung des Denkmals der Opfer des Faschismus Euch zu sagen, wie tief es mich erschüttert, daß diese Ehrung unserer geliebten Toten im Zeichen der Zwiespältigkeit durchgeführt wird. (...) Nun sind dort die Gräber, und hier stehen meine Figuren der Trauer, der Anklage und des Kampfes. Doch ich bin fest davon überzeugt, daß eines Tages die Toten unter dem ihnen geweihten Denkmal liegen werden und daß dann erst mein Werk seinen eigentlichen Sinn und seine endgültige Bestimmung erhalten hat."[1]
Literatur
- Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Wien: Deuticke 1998, S. 262
- Erich Fein: Die Steine reden. Gedenkstätten des österreichischen Freiheitskampfes. Mahnmale für die Opfer des Faschismus. Eine Dokumentation. Wien: Europa-Verlag 1975, S. 27-28
Einzelnachweise
- ↑ Den Toten zur Ehre - Den Lebenden zur Lehre. In: Der neue Mahnruf, Nr. 2, 1948, S. 4.