Gedenkstätte Aron Menczer und Jugend-Alija
48° 12' 41.92" N, 16° 22' 29.21" E zur Karte im Wien Kulturgut
Dieses Erinnerungszeichen an die Gewalt des Nationalsozialismus wurde am 31.12.1993 im Stadttempel in 1., Seitenstettengasse 4 errichtet. Es handelt sich um eine im Innenraum der Synagoge befindlichen Wandnische mit drei Gedenktafeln. Die Gedenkstätte erinnert an Aron Menczer und seine Bemühungen für die Jugend-Alija und anderern zionistischen Organisationen. Die (Kinder-)/Jugend-Alija (auf der Tafel: JUAL) versuchte Jugendliche während der Zeit des NS-Regimes eine Ausreise nach Palästina zu ermöglichen. Stifter der Tafel war die Israelitische Kultusgemeinde.
Die Tafel trägt folgende Aufschrift:
(Zentrale Tafel:) Zum Gedenken Aron Menczer s. A. 1917–1943 Leiter der JUAL Vorbild der Jugend ein gläubiger Jude den Menschen ein Freund.
(Rechte Tafel:)Zum Gedenken ihrer Kindheit, ihrer Jugend beraubt, haben jüdische Jugendliche durch die Bemühungen Aron Menczers s. A., der sein Leben der jüdischen Jugend Wiens opferte, inmitten der Schrecken der Jahre 1938–41 in der JUAL Zuflucht gefunden. Dort konnten sie, dort durften sie noch Kinder sein.
(Linke Tafel:) Zum Gedenken Betar, Gordonia, Hanoar-Hazioni, Haschomer Hazair, Tchelet-Lawan, Makkabi-Hazair, Misrachi. Gewidmet den Madrichim und Chawerim dieser Jugendorganisationen, welche, vereint in der JUAL, nach den Idealen Aron Menczers s. A. lebten und von ihm im jüdischen Sinne geprägt wurden.
Im Stadttempel gibt es noch folgende weitere Erinnerungszeichen:
- Gedenktafeln für Opfer der Shoah
- Gedenktafel Verschonung und Generalsanierung Tempel Seitenstettengasse
- Gedenkraum für Holocaust-Opfer im Stadttempel
Literatur:
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Wien: Deuticke 1998, S. 66.