Gedenktafel Kämpfer Februar 1934
48° 15' 40.13" N, 16° 24' 9.01" E zur Karte im Wien Kulturgut
Am Schlingerhof in 21., Floridsdorfer Markt 6 brachte der Arbeiterbetriebsrat des Austro-Fiat-Werkes im Jahr 1947 eine Gedenktafel für die "Kämpfer für Freiheit und Demokratie" an.
Die Inschrift lautet:
"Den Kämpfern für Freiheit und Demokratie
Februar 1934
Ihr Vermächtnis – Kampf dem Faschismus!
Die Floridsdorfer Arbeiterschaft."
Der Schlingerhof war Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen der Exekutive des austrofaschistischen Regimes und dem Republikanischen Schutzbund. Der Angriff der Exekutive setzte zu Mittag des 12. Februar 1934 ein, als sich die Floridsdorfer Betriebsräte zu einer Sitzung im Wohnbau trafen. Die Polizei stürmte die Sitzung und nahm einen Großteil der Beteiligten fest. Die Kämpfe hielten bis zum 13. Februar an, wobei das Bundesheer Artillerie und Panzerwägen einsetzte und der Schutzbund Maschinengewehre. Im Zuge der Erstürmung der Wohnhausanlage nahm die Exekutive 350 Schutzbündler fest. Auf beiden Seiten gab es Tote.
Ursprünglich befand sich die Gedenktafel am Bogeneingang des Schlingerhofes. Wann und warum die Verlegung an eine Wand am hinteren Teil des Marktes erfolgte, war nicht eruierbar. Laut der Historikerin Doris Warlitsch ging die Initiative zur Anbringung der Tafel vom Widerstandskämpfer und Funktionär der KPÖ Floridsdorf, Franz Dobritzhofer, aus.
Literatur
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Wien: Deuticke 1998, S. 425
- Doris Warlitsch: Denkmalsetzungen in Floridsdorf. Der Bürgerkrieg im Februar 1934. Dipl.-Arb. Univ. Wien. Wien 2009, S. 119-122 [Stand: 16.12.2017]