Gesellschaft der Ärzte
Gesellschaft der Ärzte. Innerhalb der Wiener Ärzteschaft gab es seit Anfang des 19. Jahrhunderts Bestrebungen, einen Verein mit dem Ziel der Förderung des fachlichen Gedankenaustauschs zu bilden. Erst die Choleraepidemie 1831 führte jedoch zur Realisierung der Pläne, wobei Franz Wirer Ritter von Rettenbach und Ludwig Freiherr von Türkheim zu den Initiatoren gehörten. Die Statuten des Vereins wurden am 17. November 1837 genehmigt, die Eröffnungssitzung fand (in Anwesenheit von Staatskanzler Metternich) am 24. März 1838 statt, zum ersten Präsidenten wurde Johann Malfatti gewählt. Der (bis heute bestehenden) Gesellschaft der Ärzte gehörten alle großen Wiener Mediziner an (in der Reihe der Präsidenten finden sich beispielsweise Karl von Rokitansky, Theodor Billroth und Anton von Eiselsberg). Die Bedeutung der Gesellschaft wurde dadurch erhöht, dass wesentliche Forschungsergebnisse oftmals in den Versammlungen der Gesellschaft vorgestellt wurden. 1844 begann die Gesellschaft zur Förderung des fachlichen Gedankenaustauschs mit der Herausgabe einer eigenen Zeitschrift. Siehe auch Ärztehaus (9), Wiener Ärztekammer.
Literatur
- Karl Hermann Spitzy [Hg.]: Gesellschaft der Ärzte in Wien. 1837 - 1987. Wien: Brandstätter 1987 (Wiener Beiträge zur Geschichte der Medizin, 5)
- Isidor Fischer: Geschichte der Gesellschaft der Ärzte in Wien. 1837 - 1937. Wien: Springer 1938
- Karl Sablik: 150 Jahre Gesellschaft der Ärzte in Wien. In: Wiener Geschichtsblätter 42 (1987), S. 34 ff.
- Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790-1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 248