Tassilo Antoine

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Tassilo Antoine (1971)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Antoine, Tassilo
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  25790
GNDGemeindsame Normdatei 1050402626
Wikidata Q60623076
GeburtsdatumDatum der Geburt 25. Oktober 1895
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 23. April 1980
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Gynäkologe
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 4.11.2024 durch DYN.biancaburger
BestattungsdatumDatum der Bestattung  6. Mai 1980
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 32C, Nummer 44
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  Ehrengrab
BildnameName des Bildes Tassiloantoine.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Tassilo Antoine (1971)
  • 3., Reisnerstraße 30 (Geburtsadresse)
  • 8., Wickenbruggasse 26 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Billroth-Medaille (Übernahme: 10. März 1967)
  • Ehrenring der Stadt Wien (Übernahme: 18. November 1965)
  • Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 6. Juni 1972, Übernahme: 24. Juli 1972)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1960)
  • Preis der Stadt Wien für Naturwissenschaft (Übernahme: 30. Juni 1971)


Tassilo Antoine, * 25. Oktober 1895 Wien, † 23. April 1980 Wien, Gynäkologe.

Biografie

Tassilo Antoine wurde am 25. Oktober 1895 in Wien 3., Reisnerstraße 30, als Sohn des Zahnarzts Dr. Rudolf Antoine und Enkel des Hofgartendirektors Franz Antoine der Jüngere geboren. Er besuchte das Humanistische Gymnasium in Hietzing (Matura 1914) und die Universität Wien (Dr. med. univ. 1921). Er war von 1919 bis 1924 Demonstrator am Zweiten Anatomischen Institut unter Ferdinand Hochstetter, dann Hilfsarzt an der Dritten Medizinischen Universitäts-Klinik unter Franz Chvostek der Jüngere und Operationszögling an der Ersten Chirurgischen Universitäts-Klinik unter Anton von Eiselsberg.

Von 1924 bis 1936 wirkte Antoine als Assistent an der zweiten Universitäts-Frauenklinik unter Fritz Kermauner, Wilhelm Weibel und Heinrich Kahr, mit dem er 1937 an die damals wiedereröffnete Erste Universitäts-Frauenklinik wechselte (1937 auch Habilitation für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Übernahme der Leitung der Gynäkologisch-geburtshilflichen Abteilung des Lainzer Krankenhauses). Von 1940 bis 1943 war Antoine Ordinarius und Vorstand der Frauenklinik an der Universität Innsbruck, von 1943 bis 1967 Ordinarius der Ersten Frauenklinik an der Universität Wien (1955/1956 Dekan der medizinischen Fakultät, 1959/1960 Rektor).

Zu seinem wissenschaftlichen Werk (rund 150 Publikationen in zahlreichen Sprachen) gehören die Neubearbeitung des „Lehrbuchs der Frauenheilkunde" von Weibel (1949), der „Atlas der Kolpomikroskopie" (gemeinsam mit V. Grünberger, 1956), in dem er die Technik der Auflichtmikroskopie in die gynäkologische Krebsdiagnostik einführte, und die „Gynäkologische Operationslehre" (in der „Operationslehre" von Burghard Breitner, 1957). Antoine war ein Meister der abdominellen Radikaloperation des Gebärmutterkarzinoms nach Ernst Wertheim; in der Geburtshilfe richtete er frühzeitig sein Augenmerk auf die Kontrolle der Wehentätigkeit (Tokometrie) und auf Entwicklungen auf dem Gebiet der Wehenmittel. Ehrenmitglied von 22 internationalen Fachgesellschaften, wirkliches Mitglied der Akademie der Naturforscher Leopoldina (1960) und der Akademie der Wissenschaften (1961), Präsident des Weltkongresses der Internationalen Föderation für Gynäkologie und Geburtshilfe (1961), Präsident und Ehrenpräsident der Gesellschaft der Ärzte in Wien; Ehrenring der Stadt Wien (1965), Billroth- Medaille (1967), Dr. h. c. der Tierärztlichen Hochschule (1968), Preis der Stadt Wien für Naturwissenschaften (1971), Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse (1972).

Tassilo Antoine verstarb am 23. April 1980 in Wien 9., Allgemeines Krankenhaus Wien. Zuletzt wohnhaft war er in Wien 8., Wickenburggasse 26. Beigesetzt wurde er in einem Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof. Seit dem 14. März 1920 war er mit Lore Trappan (* 31. Juli 1895 Sava bei Aßling, Krain, Slowenien; Dermatologin, † 28. Februar 1982 Wien) verheiratet.

Quellen


Literatur

  • Andreas Lehne: Jugendstil in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1985 (Wiener Bezirkskulturführer, 31), S. 42
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 130. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1980, S. 336 f.
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 24.10.1975
  • Wiener klinische Wochenschrift 87 (1975), S. 665 f.
  • Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Stadt Wien - Presse- und Informationsdienst, 27.11.1965
  • Wiener klinische Wochenschrift 77 (1965), S. 789 f.
  • Hermann A. Ludwig Degener: Wer ist wer. Unsere Zeitgenossen. Zeitgenossenlexikon enthaltend Biographien nebst Bibliographien. Angaben über Herkunft, Familie, Lebenslauf, Werke, Lieblingsbeschäftigungen, Parteiangehörigkeit, Mitgliedschaft bei Gesellschaften, Adresse. Andere Mitteilungen von allgemeinem Interesse. Berlin-Grunewald: Arani-Verlag 1905-1958
  • Adler. Zeitschrift für Genealogie und Heraldik 6 (1956-1958), Heft 3 (Ahnentafel Antoine)
  • Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Stadt Wien - Presse- und Informationsdienst, 29.10.1955
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • [Joseph] Kürschners deutscher Gelehrtenkalender. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. Berlin: de Gruyter / München: Saur 1925 - lfd.

Nachrufe:

  • Presse, 26./27.04.1980
  • Wiener klinische Wochenschrift 92 (1980), S. 533 (H. Janisch)
  • Österreichische Hochschulzeitung. Magazin für Wissenschaft und Wirtschaft. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 32 (1980), S. 24


Tassilo Antoine im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.