Grassalkovicspalais

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Obere Augartenstraße 40, 1899
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1783
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Maria-Theresien-Stöckel
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Anton II. Fürst Grassalkovics
Einlagezahl Leopoldstadt, EZ 47
Architekt
Prominente Bewohner Johann Georg Mayer, Anton II. Grassalkovics, Karl Abraham Wetzlar, Barbara Storch
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  27964
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 28.08.2023 durch WIEN1.lanm08gat
BildnameName des Bildes HMW 105905 00001.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Obere Augartenstraße 40, 1899
  • 2., Obere Augartenstraße 40

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Grassalkovicspalais (2, Obere Augartenstraße 40; irrtümlich oft Grassalkovicsschlössel genannt).

Joseph von Egger ließ seinen 1769 erworbenen Garten (der nach heutiger Topografie von der Oberen Donaustraße bis zur Oberen Augartenstraße und seitlich von der Haasgasse bis zur Nestroygasse reichte) in 20 Parzellen aufteilen, die er 1777-1784 teils verkaufte, teils versteigern ließ. Eine dieser Parzellen erwarb 1780 der bürgerliche Bierwirt Johann Georg Mayer. 1783 stand hier bereits eine Behausung samt Garten.

Nach Verkauf eines Gartenstücks veräußerte Mayer das Besitztum 1789 an Anton (Antal II.) Fürst Grassalkovics, den Sohn des berühmten ungarischen Staatsmanns Anton I. Grassalkovics (1694-1771), der entscheidend zur Gewährung militärischer Unterstützung für Maria Theresia durch die ungarischen Magnaten anläßlich ihrer Krönung in Preßburg (1741) beigetragen hatte und mit der Erhebung in den Grafenstand (1743) und der Bestellung zum ungarischen Hofkammerpräsidenten (1748) belohnt worden war. Dass ihm Maria Theresia auch das Palais in der Leopoldstadt geschenkt habe, trifft nicht zu, weil dieses erst sein Sohn Anton II. 1789 erwarb.

In zwei Phasen (1789, 1793) ließ Anton II. die „Behausung" zu einem anmutigen Palais erweitern, starb aber bereits 1794. Sein Sohn Anton (III.) Grassalkovics, schwer verschuldet, veräußerte das Palais 1796 an den Bankier Michael Freiherr von Arnstein, der es 1797 dem Bankier Karl Wetzlar von Plankenstern (1715-1799) überließ. Wetzlar ließ den Vorplatz des Palais bis zur Straße mit Bäumen bepflanzen. Die spätere Besitzerin Barbara Storch (Gattin eines Parfümfabrikanten) ließ 1828 die Seitenflügel aufstocken und hinten Trakte anbauen.

In den folgenden Dezennien verfiel das Palais immer mehr; unter anderen war die Firma Almdudler hier tätig. 1975 erwarb es die Gemeinde Wien. Ihre ursprüngliche Absicht, hier städtische Sammlungen zu zeigen, konnte nicht realisiert werden, weshalb es die Stadtverwaltung 1987 an die gemeindeeigene GESIBA weitergab, die bis 1991 das Hauptgebäude renovieren ließ. Anstelle der hinteren (erst 1828 zugebauten) Trakte entstand ein Neubau für Mietparteien. Das Hauptgebäude wurde 1991 vom Wiener Tourismusverband bezogen, der vorher (ab 1973) im Ciba-Haus (9., Kinderspitalgasse 5) seinen Sitz gehabt hatte. Damit blieb der einzige im Umkreis der Alten Favorita (Augarten) noch erhaltene Adelssitz erhalten. Der Wien-Tourismus mietete das Hauptgebäude bis zum Sommer 2014.

Das sogenannte Maria-Theresien-Stöckel in der Oberen Augartenstraße (vor 1903)

Quellen

Literatur

  • Richard Perger: Geschichtliches vom Palais Grassalkovics (ungedrucktes Manuskript im Eigentum des Wiener Fremdenverkehrsverbands)
  • Richard Perger: Die Geschichte des Palais Grassalkovics. In: Wiener Geschichtsblätter. Band 47. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1992, S. 150 ff.
  • „Wien informiert" (Aussendung 21. 05. 1991). - Ältere Literatur (mit teilweise irrigen Angaben)
  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 315
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1888]). Cosenza: Brenner 1967, Band 2, S. 178 ff.
  • Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2), S. 35
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 26 (Maria-Theresien-Stöckl)