Obere Donaustraße
48° 13' 19.55" N, 16° 22' 10.84" E zur Karte im Wien Kulturgut
Obere Donaustraße (2. Bezirk, Leopoldstadt; kleines Teilstück: 20. Bezirk), benannt (nach 1862) nach ihrem Verlauf am linken Ufer des Donaukanals (stadtseitige Front der Leopoldstadt; 1945 starke Gebäudeschäden); vorher Donaustraße beziehungsweise An der Brücke.
Die Donaustraße wurde 1862 bei der Taborstraße bzw. der Schwedenbrücke in die Obere und die Untere Donaustraße (diese hieß früher An der Donau) geteilt. 1882 kam es zu einer Umnummerierung.
Heute beginnt die Obere Donaustraße beim Gaußplatz an der seit 1900 bestehenden Bezirksgrenze 2 / 20. Wenige Meter südlich mündet die Brigittenauer Lände in die Obere Donaustraße. Uferseitig wird diese vom Wettsteinpark und vom Wilhelm-Kienzl-Park begleitet. An die Obere Donaustraße führen über den Donaukanal die Rossauer Brücke, die Augartenbrücke, die Salztorbrücke und die Marienbrücke. An der Einmündung der Hollandstraße bei der Salztorbrücke befindet sich der Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: ungerade Orientierungsnummern (ONr.) 1-45 und ONr. 2: Pfarre St. Leopold; gerade ONr. ab 4 und ungerade ONr. ab 47: Pfarre St. Josef
- ab 1882: ungerade ONr. 1-55 und ONr. 2: Pfarre St. Leopold; ungerade ONr. ab 57: Pfarre St. Josef
Gebäude
- Nummer 15-27: ehemalige Leopoldstädter Kaserne.
- Nummer 17-19: ehemaliges Militärverpflegsetablissement.
- Nummer 23-27: ehemalige Zentrale Leopoldstadt der Allgemeinen Österreichischen Elektrizitätsgesellschaft (erbaut 1892), dann Werkstätte der Wiener E-Werke (Nr. 27: Neubau Bürogebäude Siemens Nixdorf)
- Nummer 26: Schützenhaus nach dem Entwurf von Otto Wagner.
- Nummer 45-45B: Liechtensteinschlössel.
- Nummer 49-51: Liebermannhof.
- Nummer 63: seltenes Beispiel einer frühhistoristische Straßenhofanlage.
- Nummer 79: Donau-Hof, erbaut 1913.
- Nummer 83 (Hollandstraße 1-1a): Karl-Pick-Hof, erbaut 1963-1965, benannt nach Karl Pick (Gedenktafel).
- Nummer 85 (Hollandstraße 2): Raiffeisen-Haus.
- Nummer 91-95 (Lilienbrunngasse 1): IBM-Bürohaus; ehemals Standort des Dianabades.
- Nummer 97-99 (Lilienbrunngasse 2-4, Gredlerstraße 2): Georg-Emmerling-Hof.
Literatur
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 32 f.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 107 (Nr. 53)