Grigorij Solomonovič Galibov

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Galibov, Grigorij Solomonovič
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Galibov, Grigori Solomonovich; Galibov, Grigori
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  361186
GNDGemeindsame Normdatei 105580854X
Wikidata Q111086764
GeburtsdatumDatum der Geburt 15. Oktober 1930
GeburtsortOrt der Geburt Taschkent 4059096-3
SterbedatumSterbedatum 20. September 2020
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Arzt
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Präsident des Vereins Bucharischer Juden (1974 bis 1992)
  • Ehrenpräsident des Vereins Bucharischer Juden (1992 bis 2020)

  • Ehrenzeichen des Bundesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden (Übernahme: 2016)


Grigori Galibov, * 15. Oktober 1930 Taschkent (UdSSR), † 20. September 2020, Arzt, Gründer des Vereins Bucharischer Juden.

Biografie

Grigori Galibov wurde in Taschkent, in der damaligen UdSSR, geboren, absolvierte ein Medizinstudium und arbeitete zunächst in seiner Heimatstadt. 1973 wanderte er mit seinen Eltern, seiner Ehefrau und den gemeinsamen Kindern sowie seiner Schwester nach Israel aus. Da allerdings seinem Schwager die Ausreise aus der Sowjetunion verwehrt blieb, beschloss die Familie, gemeinsame in die Heimat zurückzukehren. Die Familie Galibov gelangte im September 1974 nach Wien, um hier auf die Rückwandererlaubnis zu warten. Als ihr diese von den sowjetischen Behörden nicht erteilt wurde, ließ sie sich in Wien nieder.

Um in Österreich als Arzt praktizieren zu können, musste Galibov sein Diplom nostrifizieren lassen. Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in der Leopoldstadt fand er eine Anstellung als Sekundararzt. 22 Jahre lang, bis zu seiner Pensionierung, sollte er in diesem Spital als Urologe und auf unterschiedlichen Führungsebenen tätig sein, daneben führte er auch eine eigene Praxis.

Unmittelbar nach seiner Ankunft in Wien, im Herbst 1974, begann Grigori Galibov die bucharische Gemeinde zu organisieren. Bei bucharischen Juden handelt es sich um eine ursprünglich aus Zentralasien stammende ethnisch-religiöse Gruppe des Judentums, die in der Wiener jüdischen Gemeinde lange Zeit als "die Russen" bezeichnet wurde. Seiner Initiative ist die Gründung des Vereins Bucharischer Juden in Wien zur Pflege sefardisch-jüdischer Traditionen zu verdanken. Noch im selben Jahr wurde die Gemeinde registriert und erhielt unter der Ägide der Israelitischen Kultusgemeinde ihren offiziellen Status Er selbst stand dem Verein bis 1992 als Präsident vor. Grigori Galibov setzte sich mit viel Engagement für die Errichtung eines sefardischen Zentrums ein, das 1992 in der Tempelgasse 7 eröffnet werden konnte.

Von 1997 bis 2014 lebten Grigori Galibov und seine Ehefrau Zina Galibov in Tel Aviv, pflegten aber auch während dieser Zeit den Kontakt zur Wiener bucharischen Gemeinde. In seiner Pension verfasste Galibov ein Buch über die Geschichte der bucharischen Juden in Wien (Übersetzung aus dem Russischen: Irmgard Soukup-Unterweger), das 2001 im Österreichischen Kunst- und Kulturverlag erschien. Er war Mitglied des Verbands russischsprachiger Schriftsteller Israels (Sektion der bucharischen Juden).

Werk

  • Grigori Galibov: Die Geschichte der bucharischen Juden in Wien (Übersetzung aus dem Russischen: Irmgard Soukup-Unterweger). Wien: Österreichischer Kunst- und Kulturverlag 2001

Literatur