Gustav Andreas Ressel
Ressel Gustav Andreas (Pseudonym Fritz Burger), * 5. April 1861 Wien, † 17. November 1933 Wien (wohnhaft 9, Canisiusgasse 21), Archivar, Schriftsteller.
Arbeitete sich ohne akademische Vorbildung vom Magistratsschreiber bis zum Vizedirektor des Stadtarchivs empor, erarbeitete mit Direktor Hermann Hango Regesten zu den Bürgerspitalsurkunden (Quellen, H/5), beschäftigte sich mit Zunftgeschichte und den Grundgerichtssiegeln, die 1904 in die Bezirkswappen einflossen. Ressel erwarb sich Verdienste um die Gründung des Raimundtheaters (1893-1896 Direktionssekretär), verfasste humoristische Feuilletons und Kritiken, war Mitarbeiter des "Figaro" und zählt unter den Schriftstellern zu den Wiener Sittenschilderern der Jahrhundertwende im Stil Chiavaccis, wobei er sich bei seinen realistischen Darstellungen häufig der Wiener Mundart bediente (Wiener Vorstadtgeschichten, 1894; G'spassige Menschen. Neue Wiener Geschichten, 1906; Aus unsern alt'n Wien G'schichten in der Wiener Mundart, 1920; Rare Leut'. Neue Wiener Geschichten, ohne Jahr).
Quellen
Literatur
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Wolfgang Leesch: Archivare als Dichter. In: Archivalische Zeitschrift 78 (1993), S. 21 f.
- Wiener Zeitung, 21.11.1933, S. 5