Hans Chiari
Han(n)s Chiari, * 4. September 1851 Wien, † 6. Mai 1916 Wien 9, Alser Straße 4 (Allgemeines Krankenhaus; wohnhaft 9, Frankgasse 6; Zentralfriedhof), Pathologe, Sohn des Johann Baptist Chiari.
Nach Studium in Wien (Dr. med. univ. 1875) wurde Chiari Assistent am Pathologisch-anatomischen Institut unter Carl von Rokitansky und dessen Nachfolger Richard Heschl (1875-1879).
1878 erfolgte auch seine Hablitation an der Universität Wien, 1881/1882 supplierte Chiari die Lehrkanzel für pathologische Anatomie an der Universität Wien, wurde aber nicht Heschls Nachfolger, sondern 1882 außerordentlicher Professor und Vorstand der Prager pathologisch-anatomischen Lehrkanzel (1883 Ordinarius). 1906-1916 war Chiari Ordinarius an der Universität Straßburg.
Seine 148 wissenschaftlichen Veröffentlichungen umfassen das gesamte Fachgebiet der Pathologie. In mehreren Auflagen erschien seine Anleitung „Pathologisch-Anatomische Sektionstechnik" (1894). Er befaßte sich auch mit der historischen Entwicklung der Pathologie. 1900/1901 war Chiari Rektor an der Universität Prag.
Literatur
- Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
- Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser-Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), Register
- Wiener klinische Wochenschrift 29 (1916), S. 688 ff.
- Centralblatt der allgemeinen Pathologie und pathologischen Anatomie 27 (1916), S. 289 ff.
- Paul Dittrich [Hg.]: Festschrift Herrn Hofrat Prof. Dr. Hans Chiari aus Anlass seines 25jährigen Professoren-Jubiläums gewidmet von seinen Schülern. Wien [u.a.]: Braumüller 1908
- Münchner Medizinisches Wochenblatt (1916), S. 1080 ff.