Hans Fischböck
- Leitender Direktor der Österreichischen Versicherungs AG (Nachfolgerin der Phönix Versicherung) ((bis 1938)
- Vorstandsvorsitzender der Creditanstalt-Bankverein
- Mitglied der Vaterländischen Front
- Mitglied der NSDAP (Nr. 6,133.529) (1937)
- Staatsrat (i. V. Seyß-Inquart) (22.02.1938 bis 12.03.1938)
- Direktor der Österreichischen Realitäten AG ((bis 1938)
- Verwaltungsrat der Bank für Kärnten ((bis 1938)
- Verwaltungsrat der Rottenmanner Eisenwerke AG ((bis 1938)
- Verwaltungsrat der Friedrich Siemens Werke AG ((bis 1938)
- Verwaltungsrat der Universale-Redlich & Berger Bauaktiengesellschaft ((bis 1938)
- Deutscher Klub ((bis 1938)
- Proponent des Deutsch-sozialen Volksbundes ((bis 1938)
- Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps-Brigadeführer (1938)
- Mitglied des Großdeutschen Reichstages (1938 bis 1945)
- Vorsteher der Kontrollbank (1938)
- Minister für Handel und Verkehr/Finanzen, Wirtschaft und Arbeit (11.03.1938 bis 30.04.1939)
- Präsident der Industrie und Handelskammer (1939 bis 1942)
- Ratsherr (NS-Zeit) (11.05.1939 bis 08.04.1942)
- Beirat: Stadtkämmerei sowie Städtische Unternehmungen und wirtschaftliche Angelegenheiten; Öffentliche Einrichtungen und Wirtschaftsförderung, Wirtschaftliche Unternehmen (1939 bis 1942)
- Präsident der Wirtschaftskammer Wien (1940 bis 1942)
- SS-Oberführer (1940)
- Generalkommissar für Finanzen und Wirtschaft beim Reichskommissar für die besetzten niederländischen Gebiete (1940 bis 1941)
- Mitglied der NSDAP (Nr. 8,401.675) (09.1941)
- SS-Brigadeführer (1941)
- Reichskommissar für Preisbildung (Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium, stellvertretender Leiter Planungsamt) (1942 bis 1945)
- Stellvertretender Präsident des Rüstungsamtes (Kehrl) (1942 bis 1945)
- Vizepräsident der Südosteuropa-Gesellschaft
Hans Fischböck, * 24. Jänner 1895 Geras (Niederösterreich), ✝︎ 3. Juni 1967 Wehrda (Marburg/Deutschland), Vorstandsvorsitzender der Creditanstalt-Bankverein, Politiker.
Biografie
Hans Fischböck wurde am 24. Jänner 1895 als Sohn eines Richters in Geras in Niederösterreich geboren. Er studierte an der Universität Wien (Dr. jur.) und arbeitete zunächst als Prokurist in der Creditanstalt, wurde vor 1938 zum leitenden Direktor der Österreichischen Versicherungs AG (Nachfolgerin der Phönix Versicherung), dann Vorstandsvorsitzender der Creditanstalt-Bankverein und 1960 Konsulent im Stahlkonzern in Essen.
Fischböck nahm am Ersten Weltkrieg teil. Er war unter anderem Mitglied der Vaterländischen Front und ab September 1941 der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP).
Vom 11. Mai 1939 bis zum 8. April 1942 war er Ratsherr. Des Weiteren war er unter anderem Staatsraat, SS-Oberführer, SS-Brigadeführer sowie stellvertretender Präsident des Rüstungsamtes.
Nach 1945 stand Fischböck auf der 1. Kriegsverbrecherliste, tauchte jedoch in Deutschland unter. 1951 floh er unter dem Namen "Jacob Schramm" nach Argentinien. Das Volksgericht Wien leitete eine Voruntersuchung wegen der Paragrafen 10 und 11 Verbotsgesetz sowie Paragraf 8 Kriegsverbrechergesetz gegen ihn ein. Zunächst eingestellt, wurde das Verfahren 1966 wieder aufgenommen und schließlich erneut eingestellt.
Siehe auch: Ratsherren (NS-Zeit) (mit Auflistung aller Ratsherren)
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Gauakten, K1
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Gauakten, A1: 140.325
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Volksgericht Wien, A1: Vg 7a Vr 414/1946
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Datenbank Volksgerichtsakten (Forschungsstelle Nachkriegsjustiz): Akt 10.669
- Österreichisches Staatsarchiv - Archiv der Republik, Bundesministerium für Inneres, Gauakten: 29.281
- Bundesarchiv Berlin (ehemals Berlin Document Center), NSDAP-Zentralkartei
- Compass. Personenverzeichnis (Verwaltungsräte und Direktoren). Wien 1934
Literatur
- Gertrude Enderle-Burcel (unter Mitarbeit von Johannes Kraus): Christlich – ständisch – autoritär. Mandatare im Ständestaat 1934–1938. Biographisches Handbuch der Mitglieder des Staatsrates, Bundeskulturrates sowie des Bundestages. Hg. vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes und der Österreichische Gesellschaft für historische Quellenstudien. Wien: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes 1991, S. 69 f.
- Ernst Kienast [Hg.]: Der Großdeutsche Reichstag 1938. IV. Wahlperiode. Berlin 1938 (Neuherausgabe 1943)
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main: Fischer-Taschenbuch-Verlag 2003
- Nikolaus von Preradovich: Österreichs höhere SS-Führer. Berg am See: Verlag Kurt Vowinckel 1987, S. 151–154
- Maren Seliger: Scheinparlamentarismus im Führerstaat. "Gemeindevertretung" im Austrofaschismus und Nationalsozialismus. Funktionen und politische Profile Wiener Räte und Ratsherren 1934–1945 im Vergleich. Wien [u.a.]: Lit-Verlag 2010, S. 822