Hans Hahn

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Hahn, Hans
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. phil., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  1696
GNDGemeindsame Normdatei 119296896
Wikidata Q84552
GeburtsdatumDatum der Geburt 27. September 1879
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 24. Juli 1934
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Mathematiker, Philosoph
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Zwischenkriegszeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 18.11.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 19., Billrothstraße 78 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Lieben-Preis (Verleihung: 1921)


Hans Hahn, * 27. September 1879 Wien, † 24. Juli 1934 Wien 19, Billrothstraße 78 (Rudolfinerhaus; Krematorium), Mathematiker, Bruder von Olga Hahn-Neurath.

Biographie

Hahn besuchte ein Gymnasium in Döbling. 1898 begann er das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien, wandte sich jedoch nach gut einem Jahr davon ab und immatrikulierte Mathematik, was ihn an die Universitäten nach Straßburg und München brachte. 1901 kehrte er nach Wien zurück, wo er 1902 seine Dissertation "Zur Theorie der zweiten Variation einfacher Integrale" einreichte. Er wechselte zwischen der Technischen Hochschule Wien und der Universität Göttingen hin und her; zu seinen Dozenten zählten unter anderem Ludwig Boltzmann und Felix Klein. 1905 habilitierte Hahn und wurde Privatdozent an der Universität Wien. 1905 und 1906 vertrat Otto Stolz an der Universität Innsbruck.

Gemeinsam mit Otto Neurath, seiner Schwester Olga und Philipp Frank stellte er ab 1907 erste Überlegungen zum Logischen Empirismus an, als deren geistige UrheberInnen die vier gesehen werden.

1909 wurde Hahn außerordentlicher Professor in Czernowitz, 1916 in Bonn, wo er 1917 zum ordentlichen Professor aufstieg. 1921 kehrte er als Professor für Mathematik an die Universität Wien zurück, wo er mit Moritz Schlick den Wiener Kreis mitbegründete. Sowohl organisatorisch als auch theoretisch nahm Hahn eine Schlüsselrolle im Wiener Kreis ein. Zu seinen Schülern zählten Karl Menger und Kurt Gödel.

1921 wurde der Mitglied der Leopoldina, im selben Jahr zudem korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien. Er wurde zum Ehrenmitglied der Calcutta Mathemtical Society ernannt. 1926 wurde er zum Präsidenz der Deutschen Mathematiker-Vereinigung gewählt, wo er bis 1932 Ausschussmitglied war. Weiters war er mehrmals Vorstandsmitglied der Mathematischen Gesellschaft in Wien.

Hahn engagierte sich aktiv in der Volksbildung und setzte sich für eine (Hoch-)Schulreform ein. Hierzu war er nicht nur Obmann der Vereinigung sozialistischer Hochschullehrer, sondern auch Mitglied des Wiener Stadtschulrates. Er führte verschiedene Neuerungen ein, beispielsweise Seminarübungen in mathematischer Pädagogik. Seine wissenschaftliche Forschungstätigkeit konzentrierte sich auf die Mengenlehre und Theorie der reellen Funktionen, doch befasste er sich auch mit Grenzbereichen der Philosophie und Mathematik. Hahn setzte sich auch gegen die Diskriminierung von jüdischen Studenten und Professoren an deutschsprachigen Hochschulen ein und forderte eine Reform des Habilitationsverfahrens.

1921 eriehlt Hahn den Richard-Lieben-Preis der Akademie der Wissenschaften Wien. Hahn verstarb am 24. Juli 1934 in Wien an den Folgen einer Operation.

Quellen

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Rudolf Einhorn: Vertreter der Mathematik und Geometrie an den Wiener Hochschulen 1900-1940. Diss. Techn. Univ. Wien. Wien 1983, S. 139 f.
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 23. 7. 1959
  • Friedrich Stadler: Der Wiener Kreis. Ursprung, Entwicklung und Wirkung des Logischen Empirismus im Kontext. Überarbeitete Auflage. Cham: Springer 2015 (Veröffentlichungen des Instituts Wiener Kreis, 20) [1. Aufl. 1997]

Weblinks