Heinrich Glücksmann

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Glücksmann, Heinrich
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Blum, Heinrich; Namskilg, Henriette; Fortunatus, Heinrich Hermann
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  35144
GNDGemeindsame Normdatei 116682256
Wikidata Q94764103
GeburtsdatumDatum der Geburt 7. Juli 1863
GeburtsortOrt der Geburt Rakschitz (Mähren)
SterbedatumSterbedatum 1. März 1943
SterbeortSterbeort Buenos Aires
BerufBeruf Schriftsteller, Dramaturg, Lyriker, Übersetzer, Journalist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Österreichische Nationalbibliothek
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 7. November 1933)


Heinrich Glücksmann, * 7. Juli 1863 Rakschitz (Mähren), † 1. März 1943 Buenos Aires, Journalist, Schriftsteller, Dramaturg, Lyriker, Übersetzer.

Biografie

Heinrich Glücksmann wurde als Heinrich Blum im mährischen Rakschitz geboren. Der Sohn eines Kaufmanns und Landwirts und einer Lehrerstochter maturierte an der Mittelschule in Brünn und übersiedelte Ende der 1870er Jahre nach Wien, wo er von 1880 bis 1882 Schauspielunterricht nahm. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, wurde er journalistisch tätig. Ab 1880 publizierte er beispielsweise unter dem Pseudonym Henriette Namskilg in der "Wiener Hausfrauen Zeitung". Es folgte eine längere berufliche Tätigkeit in Ungarn, wo er als Redakteur für das "Neue Pester Journal" und das "Politische Volksblatt Budapest“ arbeitete. In den 1890er Jahren schrieb Glücksmann für zahlreiche große österreichische Tageszeitungen, unter anderen für die "Neue Freie Presse", die "Wiener Allgemeine Zeitung" und das "Neue Wiener Tagblatt". Glücksmann war in Kulturkreisen bestens vernetzt und pflegte den Umgang mit zahlreichen namhaften Kulturschaffenden seiner Zeit. Bei vielen der von ihm veröffentlichten Feuilletons handelt es sich um biografische Skizzen bekannter Größen aus dem Kulturleben. Außerdem hielt er öffentliche Vorträge und war ein gerne gesehener Festredner. Glücksmann war Mitglied der Freimaurer-Loge "Humanitas" und gab die Freimaurer Zeitung "Der Zirkel" heraus.

Als Schriftsteller verfasste Glücksmann Dramen ("Therese", 1888; "Der blanke Hans", 1908) und Lyrik. Die Gedichtsammlung "Fährten und Narben" erschien 1913. Zudem war er als Übersetzer tätig und übertrug beispielsweise Werke von Desider Szomory und Ilka Kinsky-Pálmay aus dem Ungarischen ins Deutsche.

Glücksmann gehörte dem P.E.N.-Klub und dem Journalisten- und Schriftstellerverein Concordia an.

Ab 1889 war Heinrich Glücksmann am Deutschen Volkstheater als Lektor und ab 1910 als Dramaturg tätig. Zu den Autoren, deren Stücke er umsetzte, zählten unter anderen Stefan Zweig, Arthur Schnitzler und Robert Musil. 1933 wurde Glücksmann zum Bürger der Stadt Wien ernannt.

Nach dem so genannten Anschluss blieb Glücksmann noch bis 1941 in Wien, wo er als Jude im Sinne der "Nürnberger Gesetze" den Repressionen der Nationalsozialisten ausgesetzt war. Erst 1941 ging der greise Schriftsteller ins Exil nach Argentinien, wo bereits sein Sohn Hans mit seiner Familie lebte. Dort verstarb er wenige Monate vor seinem 80. Geburtstag.

Das Theatermuseum und die Österreichische Nationalbibliothek besitzen Teilnachlässe des Schriftstellers und Dramaturgen beziehungsweise entsprechende Sammelschwerpunkte. Zahlreiche Korrespondenzstücke des Schriftstellers finden sich aber auch in der Wienbibliothek im Rathaus, beispielsweise in der Sammlung Alexander Strakosch oder im Nachlass von Marie Eugenie Delle Grazie.

Quellen

Literatur

  • Birgit Friedrich: Publizist/inn/en und Journalist/inn/en aus Österreich im argentinischen Exil (1934 bis 1949). Biografien, Publizistik und Lebensbedingungen. Dipl.-Arb. Universität Wien. Wien 1990
  • Wikipedia: Heinrich Glücksmann