Heumühle
48° 11' 44.63" N, 16° 21' 41.04" E zur Karte im Wien Kulturgut
Heumühle (4., Heumühlgasse 9, Schönbrunner Straße 2; auch Steinmühle genannt), gehörte zu den ältesten Mühlen Wiens und lag am rechten Ufer des Wienflusses. Schon im ältesten Grundbuch des Bürgerspitals scheint das Heiligengeistspital als Gewährnehmer der Mühle auf. Als nach 1529 (die Mühle war während der Belagerung niedergebrannt) das Heiligengeistspital wirtschaftlich vor dem Ruin stand, trat das Wiener Bistum in seine Rechte ein (1539) und ließ bald danach eine neue Mühle erbauen, spätestens seit 1608 war diese verpachtet. Die Heumühle wurde vom Mühlbach, einem natürlichen Arm des Wienflusses, getrieben; nach dessen Verschüttung ließ man die Heumühle auf.
Im 18. Jahrhundert übergab das Bürgerspital die Oberherrschaft der Stadt Wien und 1856 löste die Gemeinde dem Erzbistum die Wasserrechte um 30.000 Gulden ab. Seither führte der Pächter im Gebäude ein Gasthaus.
Literatur
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 154
- Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 185
- Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 101
- Carl Hofbauer: Die Wieden mit den Edelsitzen Conradswerd, Mühlfeld, Schaumburgerhof und dem Freigrunde Hungerbrunn. Historisch-topographische Skizzen zur Schilderung der Vorstädte Wiens. Wien: Gorischek 1864, S. 149
- Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich. St. Pölten: Verein für Landeskunde von Niederösterreich 1928-1943, 9 (1936), S. 97 f.
- Klaus Lohrmann: Die alten Mühlen an der Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 26), S. 27 f.