Hochhaus Herrengasse
48° 12' 32.90" N, 16° 21' 58.44" E zur Karte im Wien Kulturgut
Hochhaus (1., Herrengasse 6-8, Fahnengasse 2, Wallnerstraße 5-7), entstand auf den zwei Jahrzehnte hindurch brachgelegenen Gründen des Liechtensteinpalais und der zugehörigen Gebäude, die sich bis 1913 beziehungsweise 1917 dort befunden hatten. Das Hochhaus, das erste seiner Art in Wien, wurde 1931 nach zweijähriger Planungszeit in Bau genommen und im Folgejahr von Siegfried Theiß und Hans Jaksch fertiggestellt. Die von der Baupolizei geforderte "Abtreppung" des 52 Meter hohen Gebäudes ab der 12. Etage erscheint zu schematisch verwirklicht; nur die beiden obersten Stockwerke können als wirklich "modern" bezeichnet werden.
Der Grund für den Bau eines "Hochhauses" war nicht unbedingt baukünstlerischer Natur, sondern vor allem dem teuren Baugrund geschuldet. An die Spitze setzten die Architekten ein dreigeschossiges, rundum verglastes Café, das nicht mehr besteht. Von den 225 Wohnungen waren 105 sehr unterschiedliche "Normal-Wohnungen" mit Wohnflächen zwischen 20 und 93 Quadratmeter; daneben gab es "Ledigenwohnungen" mit 16 bis 30 Quadratmeter Grundfläche.
Das Hochhaus in der 1., Herrengasse war stilistischer Epigone der Häuser des Wiener Assanierungsfonds im schwarzen Wien.
Bilder
Quellen
Literatur
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1. - 12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 43
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Band: Wien. I. Bezirk – Innere Stadt. Wien: Berger Horn 2003, S. 642
- Iris Meder / Judith Eiblmayr: Haus Hoch. Das Hochhaus Herrengasse und seine berühmten Bewohner. Wien: Metroverlag 2009
- Theodor F. Meisels: Bummel durch AIt-Wien. Wien: Verlag Österreichische Zeitung 1936 (Österreichische Zeitung, 1), S. 113 ff.
- Felix Pollak: Das erste Wiener Hochhaus. In: Österreichische Bauzeitung 34 (1931), S.479 ff. u. 45 (1932), S. 571 ff.
- Andreas Suttner: Das schwarze Wien. Bautätigkeit im Ständestaat. Wien: Böhlau 2017
- Ottokar Uhl: Moderne Architektur in Wien von Otto Wagner bis heute. Wien [u.a.]: Schroll 1966, Register
- Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934. Wien: Promedia 2002, S. 183 f.