Hochzeit Franz Stephan von Lothringen mit Maria Theresia
Vorgeschichte
Seit der Geburt seines ersten Kindes betrieb Herzog Leopold von Lothringen das Projekt einer lothringisch-habsburgischen Heirat. Dieses Interesse traf sich mit dem Kaiser Karls VI., seine Erbtochter Maria Theresia mit einem Gemahl zu verheiraten, dessen Haus keine späteren Ansprüche auf die Habsburgermonarchie stellen sollte. Der lothringische Erbprinz Franz III. verbrachte daher die Jahre 1724-1729 am Wiener Hof und 1735 fiel schließlich die endgültige Entscheidung zur Verbindung der beiden Häuser. Nachdem Kaiser Karl VI. Mitte Dezember 1735 die Verlobung seiner Tochter Maria Theresia mit Herzog Franz III. von Lothringen bekannt gegeben hatte, erfolgte am 31. Jänner 1736 die Brautwerbung.
Die Hochzeit
Am Tag der Hochzeit kam der Herzog um 16 Uhr von Pressburg kommend in Wien an. Graf Sinzendorff, Marchese Besora und Prinz Auersperg geleiteten den weißgekleideten Bräutigam zu den kaiserlichen Gemächern. Um 18 Uhr begab sich der gemeinsame Zug in die Augustinerkirche. Die Kirche war mit unzähligen Tapisserien geschmückt und prächtig mit Kerzen ausgeleuchtet. Die Trauung nahm der päpstliche Nuntius Domenico Passionei vor, sehr zum Ärger des Erzbischofs, Kardinal Sigismund Kollonitsch. Das Festmahl fand im Komödiensaal der Hofburg statt. Der Kaiser saß zwischen der regierenden Kaiserin und der verwitweten Kaiserin, die Schwester der Braut, Erzherzogin Maria Anna, und die Tante, Erzherzogin Maria Magdalena, an der linken Seite. Das Brautpaar saß auf der rechten Seite. Die Hochzeitsfeierlichkeiten wurden am 14. Februar, dem Faschingsdienstag, mit einem Maskenfest beendet.[1]
Literatur
- Barbara Stollberg-Rilinger: Maria Theresia. Eine Biographie. München: Beck Verlag 2016
- Renate Zedinger: Hochzeit im Brennpunkt der Mächte. Franz Stephan von Lothringen und Erzherzogin Maria Theresia. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 1994 (Schriftenreihe der Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts, 3)
Einzelnachweise
- ↑ Renate Zedinger: Hochzeit im Brennpunkt der Mächte. Franz Stephan von Lothringen und Erzherzogin Maria Theresia. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 1994 (Schriftenreihe der Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts, 3), S. 116-121.