Ingrid Smejkal
Ingrid Smejkal, * 14. April 1941 Wien, † 25. Juli 2017, Politikerin.
Biografie
Nach dem Besuch der Pflichtschule erlernte Ingrid Smejkal den Beruf einer Einzelhandelskauffrau und war 13 Jahre lang als kaufmännische Angestellte tätig. Ihre politische Laufbahn begann sie als Mitglied der Sozialistischen Jugend, der sie im Alter von 14 beitrat. 1957 wurde sie zur Bezirksobmann-Stellvertreterin in der Bezirksorganisation Wien-Alsergrund gewählt und als Mitglied des Bezirksfrauenkomitees 1969 Bezirksfrauenleiterin des Bezirks. 1973 wurde sie zur Bezirkssekretärin der SPÖ Wien-Alsergrund bestellt und hatte diese Funktion bis 1979 inne.
Von September 1976 bis November 1978 wurde Ingrid Smejkal vom Wiener Landtag in den Bundesrat entsandt und gehörte nach der Gemeinderatswahl 1978 bis zum Oktober 1981 dem Wiener Gemeinderat bzw. Landtag an. Danach wechselte sie in den Nationalrat über, in dem sie bis zum September 1984 ihr Mandat ausübte.
1984 wurde sie als Nachfolgerin von Gertrude Fröhlich-Sandner zur Amtsführenden Stadträtin für die Bereiche Jugend, Bildung und Familie, zeitweise auch für Frauenfragen und Soziales, und in weiterer Folge 1987 zur Vizebürgermeisterin gewählt. In ihre Amtszeit fallen unter anderem die Gründung der MA 57 (Frauenabteilung der Stadt Wien), die Schaffung des dritten Wiener Frauenhauses, die Einrichtung der Gemeinderätlichen Behindertenkommission, die Einrichtung von Integrationsklassen an Wiener Pflichtschulen, die Gründung des Drogenberatungszentrums “Ganslwirt“, die Schaffung einer weisungsfreien Kinder- und Jugendanwaltschaft, die Renovierung und Erweiterung von Volkshochschulen, der Urania und des Planetariums sowie die Einrichtung der Wiener Schuldnerberatung.
1994 wechselte Smejkal von der Wiener Stadtregierung in den Wiener Gemeinderat und Landtag, dem sie bis 1996 als Erste Präsidentin vorstand.
Im Rahmen der SPÖ bekleidete Smejkal von 1979 bis 1981 die Funktion der Landesfrauensekretärin von Wien und von 1981 bis 1985 die der Bundesfrauensekretärin. Von 1988 bis 1996 war sie Frauenvorsitzende der SPÖ-Wien. Außerdem leitete sie von 1988 bis 1996 als Bezirksparteivorsitzende die SPÖ-Alsergrund.
Nach der Gemeinderatswahl 1996 zog sie sich vom aktiven politischen Geschehen völlig zurück.
2020 wurde die städtische Wohnhausanlage in der 9., Lichtentaler Gasse 16–18 nach Ingrid Smejkal in Ingrid-Smejkal-Hof benannt.
Literatur
- Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal freut sich, dass Gemeindebau am Alsergrund nun nach Ingrid Smejkal benannt ist. In: Rathauskorrespondenz, 01.10.2020
- Rathauskorrespondenz, 21.02.2007