Inzersdorfer Metzgerwerke

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Firma
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1920
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1994
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  71493
GNDGemeindsame Normdatei
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Letzte Änderung am 15.09.2023 durch WIEN1.lanm08jan
  • 23., Metzgerwerke 1-6
  • 23., Metzgerwerke 1205//2
  • 23., Bahnhof Inzersdorf Metzgerwerke 1200/3
  • 23., Halban Kurz Straße 11

Frühere Adressierung
  • Waggon Reparatur Werkstatt (1915, bis: 2021)
  • Waggonleianstalt (1916, bis: 2021)
  • Waggonfabrik (1920, bis: 1994)

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48° 7' 54.48" N, 16° 21' 59.96" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die Inzersdorfer Metzgerwerke waren eine vom Wiener Spediteur Robert Friedrich Metzger 1920 gegründete betriebseigene Eisenbahnwerkstatt und bahnamtliche Prüfstelle. Später wurde das Unternehmen eine Waggonbau- und Waggonverleihanstalt. Der Betrieb entwickelte sich in den 1930er Jahre zu einer "Waggonfabrik" und "Weingroßhandlung". Die Metzgerwerke in Wien-Inzersdorf waren neben den Niederlassungen in Berlin, Genf, Basel, Innsbruck, Bozen, Budapest und Stuttgart, und den Büros in Wien 1, Franz-Josefs-Kai 9, Schottenring 30 und Opernring 7 der eigentliche Hauptsitz der bereits 1903 in Triest, im ehemaligen Küstenland, gegründeten Spedition Metzger.

Lage

Die ehemalige Liegenschaft der Familie Metzger, heute noch "Metzgergründe" genannt, befindet sich neben den Schienen der Pottendorfer Linie westlich des 2016 errichteten Terminals Inzersdorf, dem "Güterzentrum Wien Süd". Bis 1983 hatte das Metzgerwerk die Adresse Wien-Liesing, Metzgerwerke 1-6. Neben dem markanten Bürogebäude des 2002 eröffneten Briefzentrums Wien (BZW), an der Halban-Kurz-Straße 11östlich gelegen, befanden sich entlang der Südbahn die Betriebsgebäude, darunter die Werkstätten.

Westlich wird das circa 64000 Quadratmeter große Grundstück von drei ehemals zum Großmarkt Inzersdorf verlaufenden Schienensträngen umschlossen. Im Zuge der Errichtung der Halban-Kurz-Straße wurden die Schienen ab 1983 für den Fließverkehr überbaut. Im Bereich der Schienen zum Großmarkt befindet sich heute das Auslandszentrum der Österreichischen Post und das Logistikzentrum der REWE Group.

Bis in das Jahr 2020 führten noch vier Schienen der ehemaligen Werkstatt der Metzgerwerke in das nördlich gelegene Betriebsgebäude der Österreichischen Post, gegenüber der ehemaligen Bahnstation Inzersdorf-Metzgerwerke. Die 1874 erbaute Bahnstation wurde 2011 aufgelassen, zu einer Unterführung an der Rosiwalgasse Höhe Nr. 88 verlegt und in Bahnhof "Wien Blumental" umbenannt.

Geschichte

Die "Metzgerwerke" waren ein infolge der Blüte der Eisenbahn am 27. Jänner 1920 in Wien gegründeter Familienbetrieb, der bis April 1938 vom Spediteur Robert Metzger und seiner Frau Mathilde Metzger in Wien betrieben wurde. Vorerst lag der Schwerpunkt der Metzgerwerke im Bau und in der Erhaltung des eigenen Fuhrparks. Nachdem der Speditionsbetrieb immer erfolgreicher geworden war, kamen neue Aufgaben dazu. Bereits 1920 wurde die Geschäftsführung durch die Prokuristen Emil Lauer, Robert Matthai, Otto Walther, Heinrich Jost und Hermann Metzger verstärkt.

Ab circa 1937 wurde ein Schwerpunkt der Metzgerwerke der Bau von Lokomotiven und Kesselwaggons, unter anderem für Wein und Milch. Die Metzgerwerke erlangten damit den Namen "Waggonfabrik". Die Aufgaben wurden auf die Reparatur von Schienenfahrzeugen aller Art nach Auftrag ausgeweitet, aber auch der Waggonverleih wurde verstärkt angeboten. Im Auftrag der Bahn erfolgte in den Metzgerwerken die nahnamtliche Prüfung aller Schienenfahrzeuge.

Nach dem Tod von Robert Metzger im Jahr 1938 übernahm sein Sohn Hellmuth Metzger den Betrieb und führte das Unternehmen zusammen mit dem Prokurist Erich Vanecek, seiner Mutter Mathilde, seinem Bruder Hermann und seiner Schwester Friederike durch den Zweiten Weltkrieg und unter steigender Konkurrenz durch LKW-Speditionen bis 1990. Nach dem Tod von Hellmuth Metzger im Jahr 1990 wurden die Metzerwerke bis 1994 stillgelegt. Ab 1994 wurden die Schienenfahrzeuge und die Betriebslokomotive abtransportiert und anschließend die Betriebsgebäude abgerissen.

Die Metzgergründe waren bereits vor 1990 im Gespräch für ein neues Postzentrum. Im Jahr 2016 verkaufte die Familie Metzger einzelne Liegenschaften an die Österreichische Post AG.

Unter dem Namen Robert Metzger & Nachfolger wird heute (2021) ein Unternehmen im 5. Bezirk mit anderem Firmenschwerpunkt geführt, dessen Geschäftsführung Hellmuth Metzgers Tochter Irene innehat.[1]

Quellen


Literatur

Das österreichische Weinbuch. Hg. unter der Patronanz des Bundesverbandes der Weinbautreibenden Österreichs. Wien: Austria Press [o. J.], S. 484

Einzelnachweise

  1. Firmenbuchnummer FN 126641m (März 2021).