Israelitischer Frauenverein im 18. Bezirke (Währing)
48° 13' 27.17" N, 16° 20' 26.52" E zur Karte im Wien Kulturgut
Vereinsgeschichte
Der „Israelitische Frauenverein im 18. Bezirke (Währing)“ mit dem Sitz in Wien 18., Schopenhauerstraße 39, gleichenorts mit der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde 18, Schopenhauerstraße 39 wurde 1894 gegründet und bestand bis 1938. Die Proponentin Ottilie Hoffmann, 1894 wohnhaft in 18., Carl-Ludwig-Straße (18, 19) 27, reichte die Statuten am 22. Juli 1894 bei der Vereinsbehörde ein. Der Vereinszweck war "die Bekleidung armer israelitischer Schüler und Schülerinnen des 18. Wiener Bezirkes (Währing) im Alter von 6 bis 14 Jahren, welche ein vollkommen entsprechend sittliches Betragen und einen guten Fortgang sowohl in den Lehrgegenständen der öffentlichen Schule, als auch aus der Religionslehre nachweisen können. Die Bekleidung findet alljährlich im Monat November statt“. Wenn es die Vereinsmittel erlaubten, wurden auch arme Wöchnerinnen und alte und behinderte ("gebrechliche") Frauen unterstützt (Statut 1894, § 2). Es gab "beitragende" Mitglieder und "Ehrenmitglieder". „Ordentliches Mitglied“ konnte „jede Jüdin und jeder Jude israelitischer Confession", die das 18. Lebensjahr erreicht hatten, werden (§ 3). Die Mittel bestanden aus Jahresmitgliedsbeiträgen, Schenkungen, Spenden und Erlösen aus Wohltätigkeitsfesten (§ 7).[1] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.
Arisierung und Vereinsauflösung 1938
Die Auflösung des "Israelitischen Frauenvereins im 18. Bezirk (Währing)" und die Aufhebung seiner Rechtspersönlichkeit erfolgten aufgrund eines Bescheides des Stillhaltekommissars für Vereine, Organisationen und Verbände im Verlauf des Jahres 1938. Der Verein hatte im Jahr 1938 finanzielle Mittel in der Höhe von 1388,55 Reichsmark, die unter Abzug von 20% Aufbauumlage und 5% Verwaltungsgebühr (345,14 Reichsmark) an die Fürsorgezentrale der Israelitischen Kultusgemeinde ergingen.[2]
Vereinsvorstand 1894
- Präsidentin: Ernestine Wilhelm, geb. Guttmann[3]
Vereinsvorstand 1938
- Präsidentin: Gisela Winter, 1938 wohnhaft 18., Lacknergasse 74[4]
Quellen
- Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 G 15, Karton 560.
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 119, A32: 9271/1939
Einzelnachweise
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 119, A32: 9271/1939.
- ↑ Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 G 15, Karton 560.
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 119, A32: 9271/1939.
- ↑ Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 G 15, Karton 560.