Jane Tilden
Tilden Jane (eigentlich Marianne Tuch), * 16. November 1910 Aussig, Böhmen, † 27. August 2002 Wien, Schauspielerin, Kammerschauspielerin, Tochter eines Musikwissenschaftlers, erster Gatte Erik Frey, zweiter Gatte Alexander Steinbrecher, dritter Gatte S. J. J. Blackburne, britischer Exportkaufmann.
Biografie
Nach der Schauspiel- und Gesangsausbildung in Prag und Wien debütierte sie 1928 in Teplitz-Schönau; über Prag und Hamburg kam sie nach Wien, wo sie 1934 ans Volkstheater und noch im selben Jahr (von Max Reinhardt) ans Theater in der Josefstadt engagiert wurde; hier gelang es ihr in ihrem Rollenfach der jugendlichen Liebhaberin und der "komischen Jungen", das Publikum ebenso für sich einzunehmen wie in verschiedenen heiteren Rollen. Während des Zweiten Weltkriegs teilweise in der Schweiz engagiert (Zürcher Schauspielhaus), spielte sie nach Kriegsende teilweise an den Münchner Kammerspielen (1945-1968) und teilweise in der Josefstadt, unternahm aber auch Tourneen in Europa und Übersee. 1957-1978 spielte sie am Burgtheater, trat aber auch bei den Salzburger Festspielen in Erscheinung.
Zu jenen Rollen, in denen sie am deutlichsten ihre Begabung unter Beweis stellen konnte, gehörten die Antoinette in Hofmannsthals "Der Schwierige" und die Trafikantin in Horváths "Geschichten aus dem Wiener Wald". Ab 1938 übernahm sie auch Filmrollen (beispielsweise "Der Blaufuchs", 1938; "Glück bei Frauen", 1944; "Ich und meine Frau", 1953) und wirkte später in TV-Produktionen mit (beispielsweise "Forellenhof", 1968; "Diese Drombuschs", 1989).
Kammerschauspielerin, Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.
Literatur
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
- Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personen Lexikon Österreich. Wien 2001
- Susanne Sommer: Jane Tilden - die schauspielerische Laufbahn. Unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung ihres Rollenbildes. Dipl.-Arb. Univ. Wien. Wien 1992
- Who is Who in Österreich mit Südtirolteil (Hübners "Blaues Who is Who"). Band II. Zug: Who is who, Verlag für Personalenzyklopädien 121995, S. 2568