Jesuiten Grenzstein
Grenzstein der Jesuiten aus dem Jahr 1687. IHS CV bedeutet „Iesum Habemus Socium“ und wurde von den Jesuiten als Symbol ihres Ordens verwendet. CV steht für „Collegium Viennense“. CONVICT S.B. steht für das Jesuiten-Konvikt Sankt Barbara; darüber ist ein Blumenkörbchen abgebildet, das für das Stift Sankt Dorothea steht, das schon seit dem 15. Jahrhundert über Gründe in Liesing verfügte.
Ganz oben ist ein „L“ zu erkennen, das wahrscheinlich Liesing bedeutet. Das Stift Sankt Dorothea und das Konvikt Sankt Barbara hatten damals die Herrschaft Liesing zu gleichen Teilen inne.[1]
Die Gebiete der Herrschaften Kalksburg und Mauer wurden 1609 von Gräfin Tribulz dem Jesuitenorden geschenkt. Die Jesuiten betrieben dort zunächst etwas Landwirtschaft. Sie erbauten an der Stelle der heutigen Pfarrkirche in Kalksburg ein kleines Kirchlein inmitten von Weinbergen. Dieses wurde 1683 von den Osmanen niedergebrannt. Bereits 1686 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Der Grenzstein zeigt, dass 1687 die Grenzen neu vermarkt wurden.
Die vormalige Rosenburse in der Postgasse 8 in Wien gehörte ab 1623 den Jesuiten und wurde als Konvikt (Studentenheim) verwendet. 1652-1654 entstand unter Einbeziehung eines Nachbarhauses ein Neubau mit der Kapelle St. Barbara (Barbarastift und Konvikt St. Barbara). Ferdinand III. (1608 – 1657) verkaufte 1652 das Gut Atzgersdorf (gemeinsam mit Lainz, Speising und Unterliesing) um 6.000 Gulden an seinen Hofkanzler Johann Mathias Prückelmayr Freiherr von Goldegg, der es mit Stiftsbrief vom 24. März 1657 den Jesuiten für den Konvikt St. Barbara in Wien überließ.
Der Jesuitenorden wurde 1773 aufgehoben. Haus und Kapelle des Konvikts St. Barbara hat Joseph II. der griechisch-unierten Kirche geschenkt. Die Jesuiten erwarben 1856 in Kalksburg das Schloss „Mon Pérou“ und begannen bereits im Herbst desselben Jahres den Schulbetrieb mit 68 Zöglingen. S. Gymnasium bei den Jesuiten