Johann Andreas von Liebenberg

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Wappen von Bürgermeister Johann Andreas von Liebenberg im Wappenbuch der Stadt Wien, um 1679
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Liebenberg, Johann Andreas von
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Liebenberg, Johannes Andreas von
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  15487
GNDGemeindsame Normdatei 12915718X
Wikidata Q1692375
GeburtsdatumDatum der Geburt
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 9. September 1683
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Politiker, Beamter
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 4.09.2024 durch WIEN1.lanm09ua2
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Wappen.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Wappen von Bürgermeister Johann Andreas von Liebenberg im Wappenbuch der Stadt Wien, um 1679
  • 1., Am Hof 7 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johann Andreas von Liebenberg, * ?, † 9./10. September 1683 Wien, Bürgermeister.

Biografie

Johann Andreas von Liebenberg war der Sohn des Hofkanzleiregistrators Johann († 1636) und dessen Gattin Barbara Magdalena Setz von Wald. 1622 wurde die Familie "Liebenberger" zu "von Liebenberg" nobilitiert. Am 29. November 1627 wurde Liebenberg in St. Stephan getauft. Frühzeitig trat Liebenberg 1652 als „gemainer Stadtexpeditor" in die Dienste der Stadt Wien ein. 1654 wurde er Mitglied des Äußeren Rats. Von 166 bis 1665 bekleidete er die Stelle eines Oberraithandlers, womit er zum Chef der städtischen Rechnungsbeamten aufrückte und auch für die Verwaltung der Waisengelder zuständig war. 1665 bis 1675 war Liebenberg Stadtgerichtsbeisitzer, 1676 wurde er in den Inneren Stadtrat gewählt, und 1678 bis 1680 war er Stadtrichter. Liebenberg erwarb das Haus "Zum schwarzen Rössl".

1., Denkmal für Johann Andreas von Liebenberg, um 1940
1., Denkmal für Johann Andreas von Liebenberg, um 1940

In die 1670er Jahre fällt eine Untersuchung zur Klärung eines beträchtlichen Abgangs in der Verwaltung der Waisengelder in den Jahren seiner Amtstätigkeit als Oberraithandler, in deren Verlauf Liebenberg 1678 zur Refundierung des festgestellten Betrags verpflichtet, von einem Prozess jedoch Abstand genommen wurde. Auch bei der Stadtrichter-Amtsrechnung 1678/1679 ergaben sich Schwierigkeiten. Während des Pestjahrs 1679 erwarb sich Liebenberg große Verdienste, da er sich bereit erklärte, anstelle des Bürgermeisters Daniel Lazarus Springer in das Collegium sanitatis (Sanitätskollegium) einzutreten, dem Überwachung und Durchführung der Seuchenbekämpfung übertragen waren. Gemeinsam mit dem Arzt Paul Ritter von Sorbait, der zugleich die persönliche ärztliche Betreuung Liebenbergs übernahm, und 1683 auch die Totenbeschau durchführte, vertrat er das Directorium sanitatis. Als Anerkennung wurde ihm 1680 der Titel "Kaiserlicher Rat" verliehen, die Stadt Wien verehrte ihm 300 Gulden. 1680 wurde Liebenberg zum Bürgermeister gewählt (wobei manche behaupteten, man habe ihm damit die Rückzahlung seiner Schuld erleichtern wollen). Als 1683 die Türken Wien belagerten, überwachte Liebenberg persönlich die Verteidigungsvorbereitungen, Schanzarbeiten und Organisation der Bürgerwehr. Im August 1683 erkrankte er, sein Stellvertreter wurde Daniel Fockhy. Liebenberg starb in der Nacht vom 9. zum 10. September 1683 an der Ruhr, als der Kampf auf der Löwelbastei am stärksten tobte, jedoch die Leuchtraketen des Entsatzheers über dem Kahlenberg schon zu sehen waren.

Seine Gattin (29. April 1653) war Rosina Judith († nach 1683), die Tochter des oberösterreichischen Landschaftsbedienten Wolf Georg Bänkhl.

Sein Wappen befindet sich im Wappenbuch. 1., Am Hof 7 ist eine Gedenktafel angebracht. Am 1., Universitätsring befindet sich das Liebenbergdenkmal. Ihm zu Ehren wurde zudem die 1., Liebenberggasse benannt.

Literatur

  • Karl Glossy: Zur Biographie des Wiener Bürgermeisters Johann Andreas von Liebenberg. In: Wiener Kommunal-Kalender und Städtisches Jahrbuch 1888. Wien: Gerlach & Wiedling 1888, S. 292–310
  • Karl Uhlirz: Zur Biographie des Wiener Bürgermeisters Johann Andreas von Liebenberg. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 8 (1887), S. 623 ff.
  • Handbuch der Stadt Wien. Band 98. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1983/84, S. II/225
  • Viktor von Renner [Hg.]: Johann Andreas von Liebenberg der römisch-kaiserlichen Majestät Rat und Bürgermeister von Wien. Biographische Skizze. Wien: Waldheim 1883
  • Johann Newald: Die Herren und Freiherren von Liebenberg. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien 22 (1883), S. 63 ff.
  • Max Kratochwill: Ein Bericht zu einem Verfahren gegen Johann Andreas von Liebenberg. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Band 34. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978, S. 149 ff.
  • Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974, S. 189 ff.
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 51
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 2. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 277 f.
  • Rudolf Till: Das Wiener Bürgermeisteramt in seinen bekannten Vertretern. Wien: Steffel-Verl. [1947] (Kleinbuchreihe "Österreich", 3), 18ff
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Edition Wien, Dachs-Verlag 1993


Johann Andreas von Liebenberg im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.


Weblinks