Johann Horbaczewskyj

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Horbaczewskyj, Johann
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Horbaczewski, Johann; Horbaczewski, Ivan; Horbaczewski, Jan
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med., Hofrat
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  359965
GNDGemeindsame Normdatei 129389013
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 15. Mai 1854
GeburtsortOrt der Geburt Zarubice
SterbedatumSterbedatum 24. Mai 1942
SterbeortSterbeort Prag
BerufBeruf Chemiker, Politiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) fraktionslos
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ordinarius für medizinische Chemie an der Tschechischen Universität Prag (1884)
  • Rektor der Tschechischen Universität Prag (1902 bis 1903)
  • Abgeordneter zum Böhmischen Landtag (1902 bis 1903)
  • Mitglied des Herrenhauses des österreichischen Reichsrats (27.12.1909 bis 1918)
  • Minister ohne Portefeuille (30.08.1917 bis 30.07.1918)
  • Minister für Volksgesundheit (30.07.1918 bis 11.11.1918)
  • Rektor der Freien Ukrainischen Universität Prag (1923 bis 1925)
  • Rektor der Freien Ukrainischen Universität Prag (1931 bis 1935)

Johann Horbaczewskyj (auch: Horbaczewski), * 15. Mai 1854 Zarubice, Galizien (heute: Zarubińce, Ukraine), † 24. Mai 1942 Prag, Chemiker, Politiker.

Biografie

Der Sohn eines griechisch-katholischen Priesters in Galizien entstammte der ruthenischen (ukrainischen) Volksgruppe. Er besuchte 1864 bis 1872 ein polnischsprachiges Gymnasium in der Kreishauptstadt Tarnopol und begann danach ein Studium der Medizin an der Universität Wien, das er 1880 mit der Promotion zum Dr. med. abschloss. Bereits während des Studiums war er auf verschiedenen Instituten tätig. 1881 wurde er Universitätsassistent und 1883 zum außerordentlichen Universitätsprofessor ernannt.

Schon ein Jahr später wurde er zum Ordinarius für medizinische Chemie an der Tschechischen Universität Prag bestellt. Neben seiner Lehrtätigkeit forschte er zu Eiweißen und zur Harnsäure, die er als erster synthetisch herstellen konnte. Im Studienjahr 1902/1903 fungierte er als Rektor seiner Universität und war damit in dieser Zeit Abgeordneter zum Böhmischen Landtag. Darüber hinaus gehörte er dem Landessanitätsrat und ab 1906 dem Obersten Sanitätsrat an. 1909 ernannte der Kaiser den Mediziner zum Mitglied des Herrenhauses des österreichischen Reichsrats auf Lebenszeit.

Im Sommer 1917 wurde er als erster Ruthene in ein Ministeramt berufen. Vorerst als Minister ohne Portefeuille tätig, bereitete er die Einrichtung eines Ministeriums für Volksgesundheit vor, das er von Juli 1018 bis zum Ende der Monarchie leitete. Es war das erste eigenständige Ministerium für diese Materie in ganz Europa. Seine Amtszeit war von der Spanischen Grippe überschattet.

Horbaczewskyi nahm die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft an und wurde noch 1918 als Universitätsprofessor pensioniert. Er engagierte sich für die Unabhängigkeit der Ukraine und nahm 1921 eine Professur für Chemie an der in Prag tätigen Freien Ukrainischen Universität an. In den Jahren 1923 bis 1925 und 1921-1935 fungierte er auch als Rektor dieser Hochschule.

An verschiedenen Orten in der Ukraine sowie in Prag erinnern Verkehrsflächen, Schulen oder Denkmäler an den Mediziner. Am Haus Salvatorgasse 1 in Wien-Innere Stadt wurde 2008 eine Gedenktafel für den ersten Gesundheitsminister Europas angebracht.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 2. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1959, S. 418 f.

Weblinks