Johann Konrad Richthausen von Chaos
- Kaiserlicher Hofkammerrat
- Obersterbmünzmeister
- Kammergraf
Richthausen Johann Konrad (29. Juli 1653 Freiherr von Chaos [Prädikat von ihm selbst gewählt]), * 27. November 1604 Stadt 637 (1, Rotenturmstraße 11, zum goldenen Einhorn), † 25. Juli 1663 Schemnitz (Banska Stiavnica, Slowakische Republik; nach Überführung nach Wien Grabkapelle vom Magistrat an der Bürgerspitalskirche, ab 1761 Schwarzspanierfriedhof vor dem Schottentor wegen des Wiederaufbaus des Kärnterntortheaters, ab 1767 Waisenhauskirche [3, Rennweg]), Chemiker, Münz- und Bergbaufachmann.
War 1646-1648 Münzmeister in Brunn, 1648-1659 Münzmeister in Wien, wurde 1651 auch Hofkameral-Direktor des Münzwesens in allen Erbländern, 1653 wegen angeblicher Veruntreuungen verhaftet, jedoch rehabilitiert. 1654 wurde Richthausen Obersterbmünzmeister in Österreich unter und ob der Enns. 1655-1659 besaß er die Herrschaft Sachsengang an der Donau (Bezirk Gänserndorf), 1655 wurde er in den Herrenstand Österreichs unter der Enns aufgenommen, am 30. November 1659 erfolgte seine Bestellung zum Oberkammergraf in den ungarischen Bergstädten (Entwicklung neuartiger Schmelzmethoden). In seinem Testament (2. Februar 1663) sah er vor, dass sein hinterlassenes Vermögen für eine Stiftung für verwaiste Knaben ohne Vermögen verwendet werden sollte. Sitz der vom Bürgerspital betreuten Stiftknaben war das Chaossche Stiftungshaus.
Richthausenstraße, Stiftgasse (nach seiner Stiftung).
Literatur
- Otto Titan von Hefner [Hg.]: J. Siebmacher's großes Wappenbuch. Band 4/4/1: Niederösterreichischer Adel. Nürnberg: Bauer & Raspe 1909, S. 50
- Günther von Probszt: Das deutsche Element im Personal der niederungarischen Bergstädte. München: Oldenbourg 1958 (Buchreihe der Südostdeutschen Historischen Kommission, 1), S. 122 f.
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 3. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 668 f.