Stiftgasse
48° 12' 8.01" N, 16° 21' 17.05" E zur Karte im Wien Kulturgut
Stiftgasse (7., St. Ulrich, Spittelberg, Mariahilf), benannt (1862) nach dem Stiftungshaus des Hofkammerrats Johann Konrad Richthausen Freiherr von Chaos (Chaossche Stiftung); vorher (1577) Mordgassel, dann Pelikangasse beziehungsweise teilweise Große Stiftgasse (im Gegensatz zur Kleinen Stiftgasse: Siebensterngasse). Die Stiftgasse wurde ab dem vierten Viertel des 17. Jahrhunderts verbaut und weist im Spittelbergbereich noch heute teilweise Vorstadthäuser auf, die weitgehend restauriert und revitalisiert wurden.
Gebäude
- Nummer 1 (Mariahilfer Straße 26-30): Warenhaus Herzmansky
- Nummer 2-2A: Stiftkaserne.
- Nummer 3: Seitentrakt des Kaufhauses Herzmansky, erbaute 1898 von Maximilian Katscher; infolge des angewendeten Ständerbausystems ist die Fassade weitgehend in Glas aufgelöst, doch wurde das Stützungssystem durch eine vorgeblendete Pilasterordnung verkleidet.
- Nummer 4 (Siebensterngasse 18): Wohnhaus "Zu den sieben Kurfürsten", erbaut 1870.
- Nummer 6 (Schrankgasse 2): Wohnhaus "Zur goldenen Schale", erbaut 1870.
- Nummer 8: Amerlinghaus ("Zu den drei Herzen"), Bezirksmuseum Neubau.
- Nummer 10 (Schrankgasse 3): Wohnhaus "Zum Hl. Vinzenz" (erste Hälfte des 18. Jahrhunderts, proportionierte Barockfassade, quadratischer Innenhof mit atriumartigem Eindruck, Pawlatschengang, Portal mit Emblemen von Minerva und Herkules über dem geschwungenen Giebel).
- Nummer 11 (Lindengasse 1): Geburtshaus von Jakob Matthias Schmutzer
- Nummer 27: Wohnhaus von Georg Trakl (1913/1914).
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1783: ungerade Orientierungsnummern (ONr.) 1-21: Pfarre Mariahilf; ONr. 2: Pfarre Laimgrube; ungerade ONr. ab 23 und gerade ONr. ab 4: Pfarre St. Ulrich
Literatur
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 317 f.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Andreas Lehne: Jugendstil in Wien. Architekturführer. Wien: J & V Ed. ²1990, S. 90
- Wolfgang Mayer: VII. Neubau. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 7), S. 45 ff., 10
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 248 f.