Amerlinghaus

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Stiftgasse 8, Hofansicht von Amerlings Geburtshaus, um 1903
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Friedrich Amerling
Einlagezahl 1088
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  22119
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 1.08.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes HMW 028380.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Stiftgasse 8, Hofansicht von Amerlings Geburtshaus, um 1903
  • 7., Stiftgasse 8
  • 7., Schrankgasse 1

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Amerlinghaus (Vorstadt Spittelberg, Pelikangasse 101, "Zu den drei Herzen"; 7., Stiftgasse 8, Schrankgasse 1), vermutlich in der ersten Bauphase des Spittelbergs auf langgestreckter Parzelle erbautes zweigeschoßiges Eckhaus zwischen Stift- und Schrankgasse (langrechteckig stimmungsvoller Innenhof mit Pawlatschen und offenen Stiegenaufgängen, im Norden zweibogige Arkade mit toskanischen Säulen).

Hier wurde am 14. April 1803 Friedrich Amerling geboren (Gedenktafel, enthüllt 15. April 1903).

Als Anfang der 1970er Jahre Teile des damals baulich vernachlässigten historischen Spittelbergviertels abgerissen werden und einer Neubebauung weichen sollten, formierte sich eine Protestbewegung aus AnrainerInnen, KünstlerInnen, ArchitektInnen und StudentInnen ("Interessensgemeinschaft Spittelberg") gegen das "Hinaussanieren" der lokalen Bevölkerung. Im Sommer 1975 gipfelten die Proteste in der Besetzung des ebenfalls vom Abriss bedrohten Amerlinghauses, wo damals ein Viertagesfest im Rahmen der Wiener Festwochen stattfand. Die BesetzerInnen forderten von der Gemeinde Wien, hier ein selbstverwaltetes Kultur- und Kommunikationszentrum einzurichten, das allen Bevölkerungsgruppen offen stehen sollte. Nach langen Verhandlungen mit der Gemeinde und nach der Renovierung durch die gemeindeeigene Baugesellschaft Gesiba wurde am 1. April 1978 das Amerlinghaus als selbstverwaltetes, von der Gemeinde Wien subventioniertes Kultur- und Kommunikationszentrum in Betrieb genommen. Träger des Zentrums, das einer Vielzahl von Vereinen, gegenkulturellen Initiativen und Selbsthilfegruppen Raum bietet, ist der im selben Jahr gegründete Verein "Kulturzentrum Spittelberg".

Ebenfalls seit 1978 ist im Amerlinghaus das Bezirksmuseum Neubau untergebracht. Weiters befindet sich hier das Amerlingbeisl, das ursprünglich als Teil des Kulturzentrums konzipiert wurde, sich aber bald als eigenständiger Gastronomiebetrieb davon trennte.

Seit 1980 arbeitet Christa Stippinger als Kulturmanagerin und -vermittlerin im Kultur- und Kommunikationszentrum, das sich unter ihrer Leitung auf "Literatur- und Kulturpräsentationen der Minderheiten und speziell der Roma in Österreich" spezialisierte und heute unter dem Namen „exil. zentrum für interkulturelle kunst und antirassismusarbeit“ firmiert. Das Kulturzentrum ist als Verein organisiert, mit dem Ziel, "verfolgung und diskriminierung von minderheiten mit den mitteln kultureller auseinandersetzungen" zu bekämpfen und aufzuarbeiten.

Literatur

  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 132
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 199
  • Wolfgang Mayer: VII. Neubau. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 7), S. 58
  • Wolfgang Mayer: Spittelberg. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 27), S. 44 f.
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 128
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 224
  • Exilzentrum [Stand. 23.03.2015]
  • Christoph Reinprecht: Das Amerlinghaus darf keine Tiefgarage werden! Eine Betrachtung zum Amerlinghaus im vierten Jahrzehnt. In: Martina Nußbaumer/Werner Michael Schwarz [Hg.]: Besetzt! Kampf um Freiräume seit den 70ern (Sonderausstellung des Wien Museums, 381). Wien: Czernin Verlag 2012, S. 80-83.
  • "Das war ein aufgelegter Elfer." Herbert Sburny über seine Erfahrungen im Amerlinghaus. In: Martina Nußbaumer/Werner Michael Schwarz [Hg.]: Besetzt! Kampf um Freiräume seit den 70ern (Sonderausstellung des Wien Museums, 381). Wien: Czernin Verlag 2012, S. 92-95.

Weblinks

http://www.amerlinghaus.at/ [Stand 05.04.2017]