Christa Stippinger

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Stippinger, Christa
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  42721
GNDGemeindsame Normdatei 110353404
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 13. Juni 1951
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Autorin, Regisseurin, Verlegerin, Kulturmanagerin, Kulturvermittlerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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Letzte Änderung am 17.01.2019 durch WIEN1.lanm08gat


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Walter Buchebner-Preis (Verleihung: 1979)
  • Förderpreis der Stadt Wien für Literatur (Verleihung: 1990)
  • Theodor Körner-Preis (Verleihung: 1993)
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 16. September 2014, Übernahme: 15. April 2015)


Christa Stippinger, * 13. Juni 1951 Wien, Autorin, Regisseurin, Verlegerin, Kulturmanagerin, Kulturvermittlerin

Biographie

Christa Stippingers Vater Friedrich Stippinger führte ein Lebensmittelgeschäft, ihre Mutter Johanna betrieb ein geerbtes Nachtcafé. Nach der Matura 1969 studierte Christa Stippinger Theaterwissenschaft und Germanistik an der Universität Wien, brach das Studium jedoch 1975 ab. Um 1980 finden sich literarische Beiträge Stippingers in gesellschaftskritischen österreichischen Zeitschriften wie “Fettfleck“, “Frischfleisch & Löwenmaul“, “Die Frau“ und “Wespennest“. In Gustav Ernst, dem damaligen Herausgeber des “Wespennest“, fand Stippinger einen Förderer. 1979 wurde sie mit dem Walter Buchebner-Preis ausgezeichnet, mehrere Stipendien und Förderpreise, darunter der Förderpreis der Stadt Wien für Literatur 1990, folgten. 1984 erschien ihr Romandebüt “Der Tschusch“ in der Knaur Taschenbuchreihe “Frauen & Literatur“, danach widmete sie sich verstärkt dramatischen Arbeiten. Das Theaterstück “stark besetzt“ (1987) wurde in der Arena im Rahmen der Wiener Festwochen uraufgeführt, “wiener blut – keine operette“ (1993) im Wiener Theater im Zentrum. Außerdem verfasste sie mehrere Drehbücher, wie etwa für den Film “Der Magnetiseur“. Seit 1980 arbeitet Stippinger als Kulturmanagerin und -vermittlerin im Kultur- und Kommunikationszentrum Amerlinghaus, das sich unter ihrer Leitung auf “Literatur- und Kulturpräsentationen der Minderheiten und speziell der Roma in Österreich“ spezialisierte und heute unter dem Namen "exil. zentrum für interkulturelle kunst und antirassismusarbeit“ firmiert.

Mit einer interkulturellen Schreibwerkstatt rief Stippinger 1995 ein Projekt ins Leben, aus dem in den beiden folgenden Jahren die edition exil sowie der Literaturwettbewerb der exil-literaturpreise “Schreiben zwischen den Kulturen“ hervorgingen. In der edition exil sind inzwischen rund 50 Titel erschienen, Stippinger fungierte bei zahlreichen Büchern als Herausgeberin und Lektorin, etwa bei Erwin Rennerts Lebenserinnerungen “Der Welt in die Quere“ (2000) oder Ceija Stojkas "auschwitz ist mein mantel“ (2008). Im Rahmen des Literaturwettbewerbs, der die Literatur von MigrantInnen fördert, wurden AutorInnen wie Dimitré Dinev und Julya Rabinowich entdeckt.

Stippingers eigene literarische und dramatische Produktion ist eng mit dem Verein "exil" verknüpft. Ihr Theaterstück “der schnurrbart“ wurde 2000 im Amerlinghaus unter ihrer Regie uraufgeführt; im selben Jahr gründete sie das "roma.theater.exil", 2005 startete das “avantgarde-roma-musikprojekt“ "roma.klang.theater.exil". Neben den zahlreichen künstlerischen Veranstaltungen nimmt der Verein "exil" auch Aufgaben der historischen Bildung wahr und bietet zum Thema Holocaust Schülerworkshops an. Für eine große Anzahl solcher Workshops konnte die schon erwähnte Künstlerin und Auschwitz-Überlebende Ceija Stojka (1933–2013) gewonnen werden, die mit ihrem Buch “Wir leben im Verborgenen“ (1988) die Verfolgung und Vernichtung der Roma und Sinti während der NS-Herrschaft ins öffentliche Bewusstsein gebracht hatte.

Mit ihrer Arbeit ermutigt Christa Stippinger seit nunmehr drei Jahrzehnten Zuwanderer bzw. Angehörige ethnischer Minderheiten, ihre eigenen künstlerischen Ausdrucksformen zu entwickeln und selbstbewusst in der österreichischen Gesellschaft aufzutreten. Indem sie das Amerlinghaus zu ihrem Hauptquartier gemacht hat, leistet Stippinger einen wesentlichen Beitrag zur Gestaltung des Kunst- und Kulturviertels Spittelberg.

Werke

(Auswahl)

  • Christa Stippinger: Der Tschusch. München: Droemersche Verlagsanstalt 1984 (= Knaur Taschenbuchreihe Frauen & Literatur Bd. 8014).
  • Herausgeberin der Anthologien zu den exil-literaturpreisen, jeweils erschienen in der edition exil, Wien: Schreiben zwischen den Kulturen (1997), Weltenzwischenwelten (1998), Outsider in (1999), Fremdland (2000), GrenzGänger (2001), Kulturbrüche (2002), Wortbrücken (2003), Sprachsprünge (2004), Wortstürmer (2005), Sprachflüge (2006), Passwort (2007) sowie Preistexte 08–13 (2008–2013).


Literatur