Johann von Radinger
Johann Edler von Radinger, * 31. Juli 1842 Wien, † 20. November 1901 Wien 4, Favoritenstraße 18 (ursprünglich Friedhof Mauer [laut Totenbeschauprotokoll]; Zentralfriedhof, Ehrengrab, Gruppe 14A, Nummer 47; Grabdenkmal von Architekt Julius Koch und Rudolf Weyr [Marmorrelief der Pallas Athene]), Techniker (Maschinenbauer).
Studierte 1859-1863 am Polytechnischen Institut Maschinenbau, war 1863-1866 Assistent, ab 1867 provisorisch und ab 1869 Adjunkt an diesem Institut beziehungsweise an der Technischen Hochschule Wien (1873 tit. ao., 1875 ao., 1869 o. Prof. für Maschinenbau). Die große innovative Leistung bei seinen Konstruktionen war die Miteinbeziehung der Dynamik in den Maschinenbau, die Schwungradberechnung, aus der kleine Kraftmaschinen mit hoher Drehzahl entstanden (das heißt Fahrzeugantriebe verschiedener Art). Er war Berichterstatter der Weltausstellungen Paris (1867), Wien (1873) und Philadelphia (1876), Konstrukteur großer österreichischer Industrieunternehmen sowie Bauleiter der Hof- und Staatsdruckerei und des Hauptmünzamts. Er betätigte sich auch als Fachschriftsteller.
Radingerherme, Radingerstraße.
Literatur
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Österreichische Naturforscher und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1951, S. 135 ff.
- Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. Wien: Jugend und Volk 1989, S. 58
- Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 41
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 15.11.1951, 18.11.1976