Johanna Richard

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Johanna Sacco im Wiener Musik- und Theateralmanach 1786
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Richard, Johanna
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Sacco, Johanna; Madame Sacco
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  365857
GNDGemeindsame Normdatei 131940090
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 16. November 1754
GeburtsortOrt der Geburt Prag 4076310-9
SterbedatumSterbedatum 21. Dezember 1802
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Schauspielerin, Tänzerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes JohannaRichard.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Johanna Sacco im Wiener Musik- und Theateralmanach 1786
  • Kohlmarkt 273 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • k. k. Hofschauspielerin


Johanna Richard (genannt Madame Sacco),* 16. November 1754 Prag, † 21. Dezember 1802 Wien, Tänzerin und Schauspielerin.

Biografie

Nach dem frühen Tod ihrer Eltern wuchs Johanna Richard bei dem Schauspieler Gottlieb(?) Köppe auf. Ab 1761 trat sie in Kinderrollen auf, besonders in Kinderballetten. Sie spielte an verschiedenen Bühnen, unter anderem in Dresden, München, Salzburg und ab April 1771 bei der Ackermann'schen Gesellschaft in Hamburg, wo sie Friedrich Ludwig Schröder in Schauspiel und Tanz unterrichtete. Am 1. August 1771 vermählte sie sich mit dem Ballettmeister Antonio Sacco (ca. 1731–20. 12. 1796). Nach Auflösung der Ackermann'schen Gesellschaft spielte sie mit großem Erfolg von 1774 bis 1776 in Warschau (Warszawa).

Auf persönlichen Wunsch des Kaisers Josef II. debütierte sie am 28. Mai (nach anderen Quellen am 10. Juni) 1776 am Wiener Nationaltheater in der Titelrolle in "Eugenie" von Beaumarchais. Der Erfolg war sensationell und sie wurde sofort engagiert. Die Rolle der Eugenie wurde zu einer ihrer Paraderollen, sie glänzte vor allem in tragischen und heroischen Partien, unter anderem in den Titelrollen in "Emilia Galotti" von Gotthold Ephraim Lessing, in "Elfride" von Friedrich Justin Bertuch, in "Erwin und Elmire" von Johann Wolfgang von Goethe und in "Medea" von Friedrich Wilhelm Gotter und Johann Jakob Engel. In der Rolle der Medea malte sie Joseph Hickel 1786 für die Burgtheatergalerie.

1793 reichte sie um ihre Pensionierung ein, da sie nicht ins Mutterfach übertreten wollte. Am 19. November 1793 gab sie ihre Abschiedsvorstellung in der Titelrolle in "Erwine von Steinheim" von Alois Blumauer.

Hervorgehoben wird ihr natürlicher lebenswahrer Darstellungsstil und ihre klare, von keinem Dialekt gefärbte Sprache. Sie war eine der ersten Stars des Burgtheaters, allerdings soll ihr Verhältnis zu ihren Kolleginnen, vor allem zu solchen mit dem gleichen Rollenfach, nicht sehr kollegial gewesen sein. Sie wurde von Joseph II. und Wenzel Anton Fürst Kaunitz-Rietberg protegiert, letzterer öffnete ihr die Türen zu den führenden Salons in Wien. Sie war zuletzt mit Johann Sommer, einem Hausbesitzer in Meidling verheiratet.

Quellen

Literatur

  • Burg Stars. 200 Jahre Theaterkult. Katalog (Herausgeberin Alexandra Hönigmann-Tempelmayr) Wien: Christian Brandstätter 2012
  • Burgtheater 1776–1976. Aufführungen und Besetzungen von zweihundert Jahren, 2 Bände (herausgegeben vom Österreichischen Bundestheaterverband. Sammlung und Bearbeitung des Materials Minna von Alth) Wien: Ueberreuter 1979
  • Das Burgtheater. Statistischer Rückblick auf die Tätigkeit und die Personalverhältnisse während der Zeit vom 8. April 1776 bis 1. Januar 1913 [...]. Ein theaterhistorisches Nachschlagebuch (zusammengestellt von Otto Rub. Mit einem Geleitwort von Hugo Thimig) Wien: Knepler 1913
  • Oskar Teuber, Alexander von Weilen: Die Theater Wiens, 2. Band, 2. Halbband, 1. Teil, Wien: Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst 1903
  • Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Leipzig: Paul List 1903
  • Eduard Wlassack: Chronik des k. k. Hof-Burgtheaters [...] Wien: L. Rosner 1876
  • Johann Friedrich Schink, Zusätze und Berichtigungen zu der Gallerie der teutschen Schauspieler und Schauspielerinnen. Wien: Sonnleithner 1783

Weblinks