Wenzel Anton Dominik Kaunitz

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Kaunitz, Wenzel Anton Dominik
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Kaunitz-Rietberg, Wenzel Anton von
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Graf, Reichshofrat, Geheimer Haus-, Hof- und Staatskanzler
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  2877
GNDGemeindsame Normdatei 118721313
Wikidata Q279924
GeburtsdatumDatum der Geburt 2. Februar 1711
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 27. Juni 1794
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Politiker, Beamter, Diplomat, Mäzen
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 8.11.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Grabstätte Austerlitz
Grabstelle
BildnameName des Bildes Wenzelantondominikkaunitz.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Wenzel Anton Kaunitz
  • 1., Freyung 4 (Geburtsadresse)
  • 6., Amerlingstraße 6 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ritter vom Goldenen Vlies

Wenzel Anton Dominik Graf Kaunitz (1764 Reichsfürst von Kaunitz-Rietberg), * 2. Februar 1711 Wien 1, Freyung 4, † 27. Juni 1794 in seinem Palais, Mariahilf 21 (6., Amerlingstraße 6, Grabstätte Austerlitz, Dorfkirche), Staatsmann.

Biografie

Wenzel Anton Dominik Graf Kaunitz trat 1735 in den Staatsdienst ein, wurde ab 1741 im Ausland eingesetzt und leitete von 1735 bis 1792 (zunächst als Minister des Auswärtigen, ab 13. Mai 1753 als Hof- und Staatskanzler) die Politik Maria Theresias, Josephs II. und Leopolds II., wobei er neben der Innenpolitik (1761 Umgestaltung der Zentralbehörde zum Staatsrat, Verbesserung der Organisation der inneren Verwaltung, Schaffung von Ministerien im heutigen Sinn, Neugestaltung des Steuersystems, Errichtung von Hofstellen) der Außenpolitik besonderes Augenmerk widmete (Gestaltung der Staatskanzlei zu einem im damaligen Sinn modernen Außenministerium). Kaunitz brachte, als entschiedener Gegner Preußens, 1756 ein österreichisch-französisches Verteidigungsbündnis zustande (Vertrag von Versailles), hielt dank seiner guten Beziehungen zu Russland die Türken in Schach und erreichte territoriale Erweiterungen der Monarchie (Galizien, Bukowina, Innviertel).

Kaunitz begünstigte Industriegründungen und zählte zu den Mitschöpfern des aufgeklärten Staatskirchentums österreichischer Prägung (später "Josephinismus" genannt). Überdies trat Kaunitz als Protektor der Akademie der bildenden Künste in Erscheinung (von 1772 bis zu seinem Tod).

In Mariahilf kaufte er 1754 ein Palais, das er erweiterte und ausbaute. Auch der Park wurde weitgehend umgestaltet. Das Palais war auch Sitz seiner bedeutenden Gemäldegalerie. 1782 besuchte Papst Pius VI. bei seinem Aufenthalt in Wien Palais und Gemäldegalerie. (Kaunitz Erben verkauften den Besitz 1812, zunächst jedoch ohne die Galerie. Die Sammlung kam in das Stadtpalais in der Dorotheergasse und wurde 1820 beziehungsweise 1829 versteigert.)

Träger zahlreicher hoher Auszeichnungen (darunter Ritter vom Goldenen Vlies); Statue auf dem Maria-Theresien-Denkmal (1); siehe Kaunitzbergl (6), Kaunitzgasse, Kaunitzpalais (1, Johannesgasse 5), Kaunitzpalais (1, Freyung 1), Kaunitzpalais (6, Amerlingstraße 6).

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790-1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 31, S. 250 f.
  • Walter Kleindel / Hans Veigl: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Tibor Simanyi: Kaunitz [oder die diplomatische Revolution]. Staatskanzler Maria Theresias. Wien [u.a.]: Amalthea 1984
  • Gerda Mraz / Gottfried Mraz: Österreichische Profile. Maximilian I., Wallenstein, Prinz Eugen, Maria Theresia, Kaunitz, Franz II., Erzherzog Carl, Metternich, Radetzky, Franz Joseph I.. Wien [u.a.]: Athenäum 1981, S. 103 ff.
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begr. von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearb. von Karl Bosl [u.a.]. Band 2: I-R. München: Francke 1974
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 1: Von den Babenbergern bis zum Wiener Kongreß 1973. Wien / München: Jugend & Volk 1973-1974, Band 1, Register
  • Walter Wagner: Geschichte der Akademie der bildenden Künste in Wien. Wien: Rosenbaum 1967 (Veröffentlichungen der Akademie der Bildenden Künste in Wien, N.F. 1), Register
  • Hugo Hantsch [Hg.]: Gestalter der Geschicke Österreichs. Innsbruck [u.a.]: Tyrolia-Verl. 1962, S. 253 ff.
  • Friedrich Walter: Männer um Maria Theresia. Wien: Holzhausen 1951, S. 66 ff.
  • Alexander Novotny: Staatskanzler Kaunitz als geistige Persönlichkeit. Ein österreichisches Kulturbild aus der Zeit der Aufklärg un des Josephinismus. Wien: Hollinek 1947
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 176
  • Georg Kuenzel: Fürst Kaunitz-Rittberg als Staatsmann. Frankfurt a. M.: Diesterweg 1923
  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912


Wenzel Anton Dominik Graf Kaunitz im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.