Josef Bürckel

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Bürckel, Josef
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  12499
GNDGemeindsame Normdatei 119209519
Wikidata Q77764
GeburtsdatumDatum der Geburt 30. März 1895
GeburtsortOrt der Geburt Lingenfeld, Pfalz
SterbedatumSterbedatum 28. September 1944
SterbeortSterbeort Neustadt bei Hardt
BerufBeruf Reichsstatthalter, Gauleiter
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  NS-Zeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage-NG
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Josef Bürckel, * 30. März 1895 Lingenfeld, Pfalz, † 28. September 1944 (als Unfall deklarierter Selbstmord) Neustadt bei Hardt, Reichsstatthalter, Gauleiter von Wien.

Biografie

Besuchte die Lehrerbildungsanstalt in Speyer und wirkte ab 1920 als Lehrer. Schloß sich frühzeitig der Nationalsozialistischen Deutsche Arbeiterpartei an, übernahm im März 1926 den Gau Rheinpfalz (ab 1933 nach Vereinigung mit dem 1927 errichteten Gau Saar "Gau Saarpfalz") und wurde 1930 in den Reichstag entsandt.

Am 3. Jänner 1935 wurde er "Reichskommissar für die Rückgliederung des Saargebiets", am 22. April 1938 übertrug ihm Hitler die gleiche Aufgabe in Österreich mit dem Befehl, die "Ostmark" binnen Jahresfrist politisch, wirtschaftlich und kulturell völlig dem Reich einzugliedern.

Im März 1939 wurde Bürckel Reichsstatthalter in Österreich, außerdem Gauleiter von Wien und bei Kriegsausbruch Reichsverteidigungskommissar im Wehrkreis XVII.

Sein schroffes Regiment bei gleichzeitig persönlich skandalös ausschweifender Lebensführung machten ihn äußerst unbeliebt; er war für die systematische und rücksichtslose Unterdrückung verantwortlich, die 1939/1940 in der Deportation der Wiener Juden gipfelte.

Zu Ehren von Bürckels Tätigkeit im Saarland wurde die Straßergasse in Wien 19, in der er damals wohnte, 1938 auf Saarlandstraße umbenannt. Die Rückbenennung in Straßergasse erfolgte am 20. November 1945.

Am 2. August 1940 wurde er zum Chef der Zivilverwaltung im besetzten Lothringen berufen. Anlässlich seiner Verabschiedung wurde er in der Ratsherrensitzung vom 10. August 1940 zum Ehrenbürger von Wien ernannt. Ein Eintrag im Ehrenbürgerbuch der Stadt erfolgte aber nicht. Zu diesem Anlass wurde der heutige Dr.-Karl-Renner-Ring in den Josef-Bürckel-Ring umbenannt. Der Straßenname wurde bis 27. April 1945 beibehalten.

Quellen

Literatur

  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 1: A-H. München: A. Francke 1973
  • Robert Wistrich: Wer war wer im Dritten Reich. Anhänger, Mitläufer, Gegner aus Politik, Wirtschaft, Militär, Kunst und Wissenschaft. München: Harnack 1983
  • Gerhard Botz: Bürckel und die Stadtverwaltung 1939/1940. In: Wiener Geschichtsblätter 30 (1975), S. 182 ff.
  • Maren Seliger, Scheinparlamentarismus im Führerstaat, "Gemeindevertretung" im Austrofaschismus und Nationalsozialismus : Funktionen und politische Profile Wiener Räte und Ratsherren 1934-1945 im Vergleich. Münster 2010, S. 181