Joseph Binder (Graphiker, 1898-1972)

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Binder, Joseph
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  11897
GNDGemeindsame Normdatei 118510975
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 3. März 1898
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 26. Juni 1972
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Maler, Gebrauchsgraphiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass MAK – Museum für angewandte Kunst
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 40, Nummer 4
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 8., Lerchenfelder Straße 2 (Sterbeadresse)
  • 4., Möllwaldplatz 5 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ehrenmedaille in Gold der Stadt Wien (Verleihung: 1969)


Joseph Binder, * 3. März 1898 Wien, † 26. Juni 1972 Wien, Maler, Gebrauchsgraphiker.

Biografie

Joseph Franz Binder wurde am 3. März 1898 als Sohn des Metalldrehers Karl Binder (1864-1913) und seiner Frau Anna Binder (1869-1934) geboren und wuchs gemeinsam mit seinen drei Geschwistern im 10. Wiener Gemeindebezirk auf.

Von 1912-1916 absolvierte Binder eine Lehre zum Lithographen in der Druckerei Waldheim-Eberle. Anschließend besuchte er die Kunstschule Robert Scheffers. 1920/1921 war Binder bei Julius Klinger an der Deffke-Schule, wo er sich als Plakatkünstler weiterbildete. 1922-1926 studierte Binder Malerei an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Berthold Löffler. Schon während seiner Studienzeit gründete er 1921 gemeinsam mit Kolleg*innen das Grafikatelier ESBETA (Möllwaldplatz 5). Sein Durchbruch gelang ihm 1924 mit dem Plakat für das Musik und Theaterfest der Stadt Wien. Im selben Jahr übernahm er das Atelier ESBETA, das er fortan unter dem Namen „Joseph Binder – Wiener Graphik“ führte. 1924-1929 betätigte sich Binder als Designer bei Julius Meinl. Er entwarf den „Meinl-Kopf", der bis heute als Markenzeichen der Firma dient. 1926 erhielt er den Staatspreis für die beste Gesamtleistung im Schuljahr 1925/26.

Als er 1933-1935 als Gastdozent in den USA weilte, entschloss er sich (nach kurzer Rückkehr nach Wien im November 1936) dort seinen ständigen Wohnsitz zu nehmen. Gemeinsam mit seiner Frau Carla (1898-1994) übersiedelten sie in eine Wohnung am Central Park South in New York, wo Binder als Freelance Designer arbeitete. Sein Wiener Atelier musste er mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1938 endgültig schließen. 1944 erhielt er die US-Staatsbürgerschaft. Von 1948-1963 arbeitete Binder als Art Director für die US Navy. 1963 ging er in Pension und wandte sich der abstrakten Malerei zu.

Binder errang auf etwa 25 großen und internationalen Wettbewerben (meist erste) Preise. Er kehrte erst gegen sein Lebensende nach Wien zurück. Seine Witwe Carla verwaltete bis zu ihrem Tod 1994 die „Joseph-Binder-Collection New York". Binder hat mit seinen Plakaten die moderne Werbegraphik in Österreich und in den USA entscheidend mitgeprägt.

Literatur

  • Anita Kern: Joseph Binder. Protagonist der Moderne. Wien: designaustria 2012
  • Peter Noever (Hg.): Joseph Binder. Wien – New York. Wien: MAK 2001.
  • Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933-1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999
  • Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982, S. 173
  • Wien aktuell Wochenblatt. Wien: Schmid, 30.09.1982
  • Kurier, 12.10.1982
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 16.07.1969 und 07.01.1982
  • Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Tusch 1974-1980
  • Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler der Geburtsjahrgänge 1881-1900. Band 1: A-L. Wien: Selbstverlag 1976
  • Joseph Binder. Ein Gestalter seiner Umwelt. Plakate, Werke graphischer und freier Kunst. Aufzeichnungen aus der Joseph Binder Collection [hg. vom Österreichischen Museum für angewandte Kunst, Wien]. Wien [u.a.]: Schroll 1976
  • Hans Vollmer [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. Band 1. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1953


Joseph Binder im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks