Joseph Pollhammer

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Eigenhändiger Lebenslauf Joseph Pollhammers für das "Biographische Lexikon des Kaiserthums Österreich", ca. 1872
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Pollhammer, Joseph
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Pollhammer, Josef
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. iur.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  369037
GNDGemeindsame Normdatei 140469346
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 20. Februar 1832
GeburtsortOrt der Geburt Bad Aussee 4079878-1
SterbedatumSterbedatum 2. Oktober 1903
SterbeortSterbeort Krems 4033043-6
BerufBeruf Notar, Schriftsteller
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 13.03.2024 durch WIEN1.lanm09lue
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Pollhammer Joseph Lebenslauf HIN 170724-5.jpeg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Eigenhändiger Lebenslauf Joseph Pollhammers für das "Biographische Lexikon des Kaiserthums Österreich", ca. 1872

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Obmann des Allgemeinen niederösterreichischen Volksbildungsvereins (1891)

  • Ritterkreuz des Franz Joseph Ordens


Joseph Pollhammer, * 20. Februar 1832 Bad Aussee, † 2. Oktober 1903 Krems an der Donau, Schriftsteller, Notar.

Biografie

Joseph Pollhammer wurde als erstes Kind von Anton und Serafine Pollhammer im steirischen Aussee geboren. Der Vater war dort Brauhaus- und Gutsbesitzer und wurde 1839 zum Postmeister ernannt. Joseph Pollhammer besuchte in Aussee die – Musterschule genannte – Volksschule unter der Leitung von Matthäus Gassner. 1842 wechselte er in ein Gymnasium in Graz, wo er bis 1850 auch die ersten Studienjahre an der Universität verbrachte. Unter anderen waren Theodor Gassner (1804-1876) und Albert von Muchar (1786–1849) seine Lehrer. Im März 1848 meldete sich Pollhammer mit mehreren Klassenkameraden zur Akademischen Legion und wurde am Grazer Rathaus und Bahnhof als Wache eingesetzt.

Im Oktober 1850 kam Pollhammer nach Wien und begann ein Jusstudium, das er 1854 abschloss. Er war in der Folge Konzipient in einer Wiener Anwaltskanzlei; 1864 wurde er Notar in der niederösterreichischen Gemeinde Gföhl und 1878 in Krems, wo er bis zu seinem Tod 1903 lebte und als Notar tätig blieb. Pollhammer war seit 1864 mit Marie Pollhammer, geborene Weiss, verheiratet. Das Ehepaar hatte zwei Töchter, Marie und Martha; drei Söhne waren 1873 innerhalb einer Woche an Scharlach gestorben.

Pollhammer hatte bereits in seiner Grazer Zeit an einer Literaturzeitschrift, den kurzlebigen "Belletristischen Versuchen", als Autor und Redakteur mitgearbeitet. In Wien, wo er dem Künstlerverein "Grüne Insel" angehörte und im Salon von Josephine von Wertheimstein mit Künstlern und Schriftstellern, darunter Eduard von Bauernfeld und Johann Matthias Ranftl, verkehrte, machte er sich bald einen Namen als großes lyrisches Talent. Den Durchbruch brachte eine Lesung seiner Gedichte in Alt-Aussee vor Joseph Christian von Zedlitz und dem Ehepaar August Daniel und Emilie von Binzer. Emilie von Binzer vermittelte Pollhammer an Franz Grillparzer, der zu seinem wichtigsten Förderer wurde und bei der Verlagssuche half.

Das schmale literarische Werk Pollhammers, das neben juristischem Beruf und mehreren Ehrenämtern entstand, wurde zu Lebzeiten als hochklassig anerkannt. 1863 erschien sein Buchdebüt "Gedichte", das Grillparzer "in dankbarer Verehrung gewidmet" ist. Es enthält neben einzelnen lyrischen Texten das aus 17 Gedichten bestehende episch-lyrische Werk "Columbus", das später auch als selbständiges Buch erschien. Die Inspiration zu seinem "Columbus" erhielt Pollhammer von den Berichten des Forschungsreisenden Ludwig Karl Schmarda, den er bei seinem Freund Franz von Fridau kennen gelernt hatte. Weitere Buchpublikationen waren die 1890 erschienene Erzählung "Die Protestanten von Salzburg" und die "Neuen Gedichte" (1881), darunter die später separat veröffentlichten "Donaulieder".

Die Wienbibliothek im Rathaus besitzt einen Splitternachlass von Joseph Pollhammer und die über 50 Briefe umfassende Korrespondenz mit Franz Grillparzer. In der Sammlung Walter R. Schaden befinden sich Briefe an Pollhammer und mehrere Lebensdokumente, darunter ein mehrseitiger eigenhändiger Lebenslauf. Ein weiterer Lebenslauf ist im Nachlass von Constantin von Wurzbach zur Verwendung in dessen "Biographischen Lexikon des Kaiserthums Österreich" enthalten.

Werke

  • Josef Pollhammer: Gedichte. Wien/Leipzig: Hartleben 1863
  • Josef Pollhammer: Columbus. 2. Auflage. Teschen: Prochaska 1873
  • Josef Pollhammer: Neue Gedichte. Wien: Manz 1881
  • Josef Pollhammer: Die Protestanten von Salzburg. Eine Erzählung. Wien: Gerold 1890
  • Josef Pollhammer: Donaulieder. 3. Auflage. Wien: Gerold’s Sohn 1902

Quellen

Literatur


Weblinks