Joseph von Hormayr

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Hormayr, Joseph von
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Hormayr zu Hortenburg, Joseph; Kuyper, Hendryk
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Freiherr, Hofrat
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  2849
GNDGemeindsame Normdatei 118707078
Wikidata Q78833
GeburtsdatumDatum der Geburt 20. Jänner 1781
GeburtsortOrt der Geburt Innsbruck
SterbedatumSterbedatum 5. November 1848
SterbeortSterbeort München
BerufBeruf Historiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Joseph Hormayr Freiherr zu Hortenburg, * 20. Jänner 1781 Innsbruck, † 5. November 1848 München, Historiker, Enkel des bedeutenden Tiroler Kanzlers und Rechtslehrers Joseph Freiherr von Hormayr (1705-1779).

Nach rechtswissenschaftlichen Studium an der Universität Innsbruck trat Hormayr 1797 als Praktikant beim Stadt- und Landgericht ein und kämpfte 1799 und 1802 in der Landwehr (1801 Hauptmann). Schon während seiner Studien schrieb er historische Abhandlungen. Im September 1801 ging er nach Wien, trat 1802 in die Staatskanzlei ein, wurde 1803 referierender Hofsekretär und wurde sogleich provisorischer beziehungsweise 1808-1813 Direktor des Geheimen Staats-, Hof- und Hausarchivs sowie Hofrat (unter ihm wurde die Bezeichnung Haus-, Hof- und Staatsarchiv (HHStA) geprägt).

Von Erzherzog Johann 1809 mit der Vorbereitung eines Tiroler Aufstands betraut, erwies er sich als ausgezeichneter Organisator; Ende Juli 1809 nach Wien zurückgekehrt, verstand er es allerdings, sich als den eigentlichen Führer des Tiroler Volkskriegs hinzustellen, wobei er Andreas Hofer rücksichtslos herabwürdigte. 1807-1813 gab er den „Österreichische Plutarch" (20 Teile) heraus. Der von Erzherzog Johann mit ihm 1812 gegründeten „Alpenbund" (eine Geheimorganisation gegen Napoleon) wurde 1813 verraten; Hormayr, der eine neuerliche Erhebung in Tirol vorbereiten wollte, wurde von Metternich daran gehindert und mit Festungshaft und Zwangsaufenthalten bestraft. 1816 wurde Hormayr zum österreichischen Hofhistoriographen ernannt; im selben Jahr schrieb er eine „Geschichte Andreas Hofers", 1817/1818 eine zweiteilige „Allgemeine Geschichte der neuesten Zeit". Anschließend gab er 1823-1825 sein grundlegendes Werk „Wiens Geschichte und seine Denkwürdigkeiten" (9 Bände) heraus; als erster hat er versucht, die Geschichte der Stadt mit den großen europäischen Ereignissen in Verbindung zu setzen. Als Vorlagen für die Kupferstiche in diesem Werk wurden überwiegend Zeichnungen von Peter Fendi benützt. Hormayr dedizierte das Werk Goethe. Mit Hormayr begann eine neue Epoche für die Rechtsgeschichte Wiens: er machte die wichtigsten alten Rechtsurkunden (darunter die ältesten Stadtrechtsprivilegien) einem breiteren Kreis bekannt; das Werk ist zwar materialreich, doch unzuverlässig. 1809-1828 war er auch Herausgeber des „Taschenbuchs für die vaterländische Geschichte" und der Zeitschrift "Archiv für Geographie, Historie, Staats- und Kriegskunst". Als es ihm nicht gelang, seine seinerzeitige Position wieder einzunehmen, legte er 1828 die Direktion des Staatsarchivs nieder und ging in bayerische Dienste (Wirklicher Geheimer Rat und Kammerherr Ludwigs von Bayern), wurde 1832 nach Hannover entsandt, von wo er erst 1846 nach Bayern zurückkehren konnte (Vorstand des Allgemeinen Reichsarchivs).

Hormayrgasse.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. Band 13. Leipzig: Duncker & Humblot 1892
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begr. von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearb. von Karl Bosl [u.a.]. Band 1: A-H. München: A. Francke 1973
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd. Band 1,1953 S. 9
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Ludwig Bittner [Hg.]: Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs aufgebaut auf der Geschichte des Archivs und seiner Bestände. Band 4: Geschichte und Inventare der Länderabteilungen und sonstigen kleineren Bestände. Wien: Holzhausen 1938 S. 55 ff.
  • Franz Gall: Österreichische Wappenkunde. Handbuch der Wappenwissenschaft. Wien [u.a.]: Böhlau 1977 S. 420
  • Kurt Abel / Joseph Hormayr: Die vaterländische Romantik in Österreich. Wien: Bergland-Verl. 1969
  • Maria Bezdeka: Biographie des Freiherrn Josef von Hormayr. Diss. Univ. Wien. Wien 1933
  • Ernesting Lamm: Beiträge zur Würdigung Josephs von Hormayr als Historiker. Diss. Univ. Wien. Wien 1918
  • Margit Altfahrt: Studien zur Geschichte des historischen Zeitschriftenwesens in Österreich im Vormärz. Die Bedeutung der Publikationen "Archiv für Geographie, Historie, Staats- und Kriegskunst" und "Taschenbuch für vaterländische Geschichte" für die Fortschritte der historischen Forschung in Österreich. Diss. Univ. Wien, Wien 1979

Weblinks