Justus Neumann

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Neumann, Justus
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  366443
GNDGemeindsame Normdatei 135886384
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 28. März 1948
GeburtsortOrt der Geburt WIen
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Schauspieler, Regisseur
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 28.12.2023 durch WIEN1.lanm09was


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 12. September 2023, Übernahme: 8. Oktober 2023)


Justus Neumann, * 28. März 1948 Wien, Schauspieler.

Biografie

Justus Neumann besuchte die Volksschule im Lycee Francais. Als er zwölf Jahre alt war, kauften seine Eltern das "Café Volksoper" in der Fuchsthallergasse, wo er nach der Schule und in den Ferien mitarbeitete. Das Lokal wurde von Darstellerinnen und Darstellern sowie von Musikern, die an der Volksoper engagiert waren, frequentiert. Sie waren es, die in Justus Neumann die Liebe zum Bühnenberuf weckten.

Trotzdem ging er als Jugendlicher zunächst ins Ausland: In Australien arbeitete er als Fliesenleger, im Jom-Kippur-Krieg gehörte er den UNO-Truppen an. Nach Wien zurückgekehrt, absolvierte er die private Schauspielschule Krauss. Anschließend holte ihn Hans Gratzer ans "Neue Theater am Kärntnertor" in der Walfischgasse. 1978 folgte Neumann Gratzer ans neu gegründete "Schauspielhaus". Am "Schauspielhaus" machte sich Neumann vor allem als Nestroy-Darsteller einen Namen, der Durchbruch gelang dem 33-Jährigen aber als König Lear. Nach vier Jahren verließ Justus Neumann das "Schauspielhaus", um als freier Schauspieler mit der Theatergruppe "Narrnkastl zu arbeiten.

1987 wanderte er nach Australien aus. Auch in Australien wandte sich Justus Neumann bald wieder dem Theater zu. Es entstand "Fats Waller – Tod im Santa Fe Express". Mit der Produktion tourte er durch Australien und Österreich, wohin er in unregelmäßigen Abständen immer wieder zurückkehrt.

1993 gründete Neumann den Theaterverein "Zum aufgebundenen Bären", mit dem er immer wieder neue Stücke erarbeitete. Der Erfolg, den er mit Karl Kraus' "unspielbarem" Drama "Die letzten Tage der Menschheit" in Österreich feiern konnte, motivierte ihn, eine englische Fassung unter dem Titel "Last Days of Mankind" in Australien zu zeigen. Neumann wurde dafür beim Melbourne Fringe Festival als bester Schauspieler ausgezeichnet. Drei Preise des Tasmanischen "Errol Flynn Awards" erhielt Neumanns "The Street Theatre" für "Alzheimer Symphony", wo er einen an Demenz erkrankten Schauspieler verkörperte, der versucht, den Lear zu spielen. Auf seinen Tourneen trat Justus Neumann gelegentlich in seinem kleinen Zirkuszelt auf, in dem er oft die ganz großen Stoffe der Weltliteratur wie das "Nibelungenlied" oder den "Sommernachtstraum" zur Aufführung brachte. Auch mit der Bibel und dem Gilgamesch-Epos hat er sich künstlerisch auseinandergesetzt. 2008 erhielt Neumann den "Stella"-Theaterpreis in der Kategorie "Herausragende Produktion für Kinder" für das Zirkus-Stück "Catapult" in seinem "Circus Elysium", mit dem er im Museumsquartier gastierte. 2016 präsentierte der Theatermacher in Wien seine Version von Nestroys "Häuptling Abendwind".

Sowohl in Australien als auch in Österreich hielt Justus Neumann unter dem Titel "Schule der Phantasie" Workshops ab, in denen neben dem Theaterspiel vor allem Kreativität, Kommunikation und Selbsterfahrung wichtige Ziele waren.

Literatur