Hotel Krantz

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Fassadenaufriss des Hotel Krantz, errichtet 1897-1898 nach Plänen von Franz Kupka und Gustav Orglmeister
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1897
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Hotel Ambassador
Frühere Bezeichnung Zu (Bei) den drei Köpfen, Zum Glücksrad
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Franz Kupka, Gustav Orglmeister
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  16963
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Hotels
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 12.06.2024 durch WIEN1.lanm08trj
BildnameName des Bildes Hotel Krantz.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Fassadenaufriss des Hotel Krantz, errichtet 1897-1898 nach Plänen von Franz Kupka und Gustav Orglmeister
  • 1., Kärntner Straße 22
  • 1., Neuer Markt 5

Frühere Adressierung
  • Nr.: 1045 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 1074 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1108 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 20.70" N, 16° 22' 15.50" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Hotel Krantz, 1, Neuer Markt 5, Kärntner Straße 22 [vorher 28], Konskriptionsnummer 1045, heute Hotel Ambassador.

Vorgängerbauten

Auf diesem Grundstück standen ursprünglich drei Gebäude. Während Haus A vom Neuen Markt bis in die Kärntner Straße reichte (Hauptfront am Neuen Markt), lagen die Häuser B (zwischen Haus A und Stadt 1053 [ Kärntner Straße 20 ]) und C (zwischen Haus A und Stadt 1044 [ Kärntner Straße 24 ]) in der Kärntner Straße.

Haus A "Zur Mehlgrube"

Die Geschichte dieses Hauses lässt sich bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts zurückverfolgen. Damals trug es den Namen "Zu den drei Köpfen" (siehe auch Bei den drei Köpfen). Ab 1453 gehörte es der Stadt, die es neu errichtete und bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts als Mehldepot und Metzenleihanstalt (Metzenleihamt) nutzte. Dadurch erhielt es den Namen "Zur Mehlgrube" (In der Nachbarschaft befanden sich die Häuser "Alte Mehlgrube" [1375 erstmals belegt] und "Neue Mehlgrube" [ab 1403 belegbar; beide auf dem heutigen Grundstück Kärntner Straße 20]).

1698 wurde es abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt, der ebenfalls "Mehlgrube" genannt wurde und dem möglicherweise ein Entwurf von Johann Bernhard Fischer von Erlach zugrunde lag (Baumeister waren Georg Powanger und Christian Oedtl). Darin befand sich das Gasthaus "Zur Mehlgrube". Hier fanden exklusive Bälle für den Adel (Ahnenbälle), aber auch zahlreiche Kinder- und Maskenbälle sowie Musikfeste statt. Später verkehrte in diesem Lokal das Bürgertum, außerdem wurden hier die "Liebhaberkonzerte" abgehalten, bei denen unter anderen auch Wolfgang Amadeus Mozart und Johann Nepomuk Hummel auftraten. Danach wurde es als Casino genutzt und 1866 zu einem Hotel (Hotel Munsch) umgewandelt (ausführlichere Beschreibung dieses Hauses im Artikel Mehlgrube).

Haus B "Zum Glücksrad"

Die erste urkundliche Nennung dieses Hauses stammt aus dem Jahr 1355. Im Jahr 1413 wird zum ersten Mal der Schildname "Zum Glücksrad" genannt. Die Gemeinde erwarb das Haus, das mit einer Weinschankgerechtigkeit ausgestattet war, im Jahr 1696. Es blieb bis zum Abbruch, der zwischen 1850 und 1858 erfolgt sein muss, in deren Besitz. Danach wurde das Grundstück in das Haus A miteinbezogen.

Haus C

Dieses Gebäude wird nur in den Jahren 1453 und 1454 urkundlich genannt. Danach muss es wohl im Mehlkasten (Haus A) aufgegangen sein.

Heutiges Haus

Das heutige Haus wurde 1897/1898 nach Plänen von Franz Kupka und Gustav Orglmeister im Stil italienischer Renaissance erbaut und entstand auf wesentlich verringerter Grundfläche. Die eleganten Räume des Erdgeschoßes auf Seite der Kärntner Straße wurden als Restaurant genutzt. Eine besondere Sehenswürdigkeit bildete der Majolikasaal im Souterrain, in dem die Wände und die auf Pfeilern ruhenden Kreuzgewölbe zur Gänze mit gemalten und farbigen Majolikaplatten verkleidet waren. Die Baukosten wurden mit 1,2 Millionen Kronen angegeben.

Mit Kaufvertrag vom 10. November 1919 wurde das Hotel, das vorher Josef Krantz gehörte, von der "Hotel Krantz AG" erworben. In den Jahren 1921 und 1922 wurde es vollständig renoviert und mit dem damals modernsten Komfort (interurbane Telefone auf allen Zimmern, Bade- und Toilettezimmer, elektrische Uhren und dergleichen) ausgestattet. Bis zur teilweisen Zerstörung während des Zweiten Weltkriegs hatte das Hotel 105 Zimmer mit 150 Betten. Auch ein Konzertcafé und ein Volkskeller gehörten zum Hotel. An der linken Seitenfläche des Portalvorbaus befanden sich eine elektrisch betriebene Weltzeituhr und darunter ein Wetterkasten (beides wurde im Krieg zerstört und schließlich entfernt).

Zu den Gästen zählten König Albert von Belgien, Königin Elisabeth und König Carol von Rumänien, Carola, Königin-Witwe von Sachsen, König Ferdinand von Bulgarien, Prinzregent Luitpold von Bayern und US-Präsident Theodore Roosevelt, der in Wien mit Kaiser Franz Joseph I. zusammentraf.

Am 12. März 1945 erlitt das Hotel zwei schwere Bombentreffer (wahrscheinlich von 500-Kilogramm-Bomben). Dadurch wurde fast die Hälfte des Baus, vor allem aber der Mitteltrakt bis zum ersten Stockwerk, zerstört. Nach dem Krieg wurde das Haus als Hotel Ambassador neu eröffnet. Bereits im August 1947 standen zwei Drittel der Zimmer wieder in Verwendung. Auch nach 1945 wurden hier wieder Gäste untergebracht, die für Österreich von staatlichem oder wirtschaftlichem Interesse waren. Besonderes Aufsehen erregte der Besuch des Kaisers von Äthiopien, Haile Sellasie, der mit Frau und Tochter hier wohnte.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

Haus B:

  • Weinschank

Haus A und heutiges Haus:

  • Gasthaus (Tanzlokal) "Zur Mehlgrube"
  • Casino
  • Hotel Munsch
  • Hotel Krantz
  • Hotel Ambassador

Literatur

  • Felix Czeike: Der Neue Markt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1970 (Wiener Geschichtsbücher, 4), S. 67 ff.
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 511
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 444
  • Kaiser-Jubiläumsführer durch Wien. 1898, S. 63 f.
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 1. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 46-53