Metzenleihamt

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Behörde
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1647
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  39457
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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Letzte Änderung am 23.06.2023 durch WIEN1.lanm08tau

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Das Metzenleihamt geht auf den Amtstitel des Metzenleihers beziehungsweise auf die Bezeichnung Metzen zurück und bestand bereits seit 1647 mit Sitz in der Mehlgrube. Der Metzenleiher hatte dort an Wochentagen seine Residenzpflicht und verwahrte dort die genormten Hohlmaße. Oberster Eichungsbeamter war er bis 1752. Seine Einnahmen bezog das Metzenleihamt aus der Pflastermaut für die mit Gries und Hülsenfrüchten handelnden Kaufleute und aus dem Verleih von geeichten Meßgeräten. Der Metzenleiher überprüfte zudem die Einhaltung der Preissatzungen für Getreide.

Die Einnahmen des Amtes wurden bis 1707 zwischen Stadt und Landesfürst geteilt, ehe die Stadt dessen Teil gegen Zahlung von 60.000 Gulden erwarb. Als Gehilfen dienten die [Mehlmesser]]. Das Personal des Metzenleihamtes setzte sich schließlich 1807 aus einem Metzenleiher, einem Gegenhandler und vier Metzenleihamtsoffizieren zusammen. 1839 schien das Metzenleihamt ein letztes Mal im Ämterschematismus mit mehr oder weniger demselben Personal, außer einem Kontrollor statt Gegenhandler, auf.

Die Einnahmenverwaltung verlief ab Februar 1811 selbstständig und anfallende Ausgaben mussten auch selbst organisiert werden. Ein- und Ausgaben wurden im eigenen Hauptbuch verzeichnet. Hinsichtlich Bezahlung und Berichtigung von Mehlkäufen wurden vom Metzenleihamt Quittungen ausgestellt und das Amt führte Protokoll mit den Bäcker- und Müllernamen. Die Buchhaltung beglaubigte solche Protokolle. Ab 1807 existierte am Donauarm ein Wasserkörnermarkt. Am Getreidemarkt gab es nur unter Oberbeamtenaufsicht Betrieb.

Literatur

  • Josef Pauser: Verfassung und Verwaltung der Stadt Wien, in: Karl Vocelka / Anita Traninger [Hg.]: Die frühneuzeitliche Residenz (16. bis 18. Jahrhundert) (Peter Csendes / Ferdinand Opll [Hg.]: Wien. Geschichte einer Stadt. Band 2), Wien/Köln/Weimar: 2003, S. 72 f.
  • Elfriede Sheriff: Die Ämter der Stadt Wien von 1783-1848 in verwaltungsgeschichtlicher und personeller Hinsicht. Diss. Univ. Wien. Wien 1977, S. 136-138