Karl Flödl
Karl Flödl, * 10. Februar 1900 Wien, † 15. Mai 1968 Wien, Schriftsetzer, Politiker.
Biografie
Karl Flödl war gelernter Schriftsetzer und seit seinem 14. Lebensjahr aktiv in der katholischen Jugendbewegung tätig. Nach dem Ersten Weltkrieg war er Mitbegründer des Reichsbundes der katholisch-deutschen Jugend und Obmann des Bezirksverbandes Hietzing. 1920 trat er in den graphischen Zentralverband für Österreich ein, in dem er als Funktionär und seit 1924 als Obmann wirkte. Seit 1932 war er hauptberuflich im Verband tätig.
Nach der Ausschaltung der freien Gewerkschaft 1934 wurde Flödl Obmann der Gewerkschaft der Arbeiter der graphischen und papierverarbeitenden Industrie und ab 1935 Vertreter des graphischen und papierverarbeitenden Gewerbes im Bundeswirtschaftsrat, dem er bis zum "Anschluss" 1938 angehörte. In der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft arbeitete Flödl als Gesellschafter und Geschäftsführer einer Druckerei. Von der Gestapo mehrmals verhaftet und mangels Beweisen wieder freigelassen, rückte er Mitte 1940 zum Wehrdienst ein.
Flödl gehörte zu den Mitbegründern des Österreichischen Arbeiter- und Angestelltenbundes, dessen geschäftsführender Obmann er im Februar 1946 wurde. Von Februar 1946 bis März 1949 gehörte er dem Stadtsenat als Amtsführender Stadtrat für Wirtschaftsangelegenheiten an. 1949 legte er diese Funktion zurück und wurde Generaldirektor des "Österreichischen Verlags" (Presseverlag der Österreichischen Volkspartei, der unter anderem das "Neue Volksblatt" und die "Österreichischen Monatshefte" herausgab). Von 1952 bis 1962 fungierte er als Präsident des Verbandes Österreichischer Zeitungen (VÖZ).
Literatur
- Rathauskorrespondenz, 15.12.1946
- Peter Böhmer: "Loyale Zusammenarbeit oder Krieg". Die Österreichische Volkspartei und der Neue Kurier 1954 bis 1958. In: Medien und Zeit 2/1996, S. 44 ff.
- Fritz Fehringer/Otto Herold: 30 Jahre ÖAAB. Wien: Wiener Preßverein 1975
- Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Flödl, Karl [Sign: TP-012834]