Karl Hruza
Karl Hruza, * 15. August 1900 Wien, † 9. Dezember 1945 Moosburg (Bayern), Straßenbahnbediensteter, Widerstandskämpfer.
Biografie
Der Mechaniker Karl Hruza trat im Juli 1925 als Schaffner in den Dienst der Wiener Straßenbahnen und war dem Betriebsbahnhof Favoriten zugeteilt. Ursprünglich in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei engagiert, wurde er nach dem "Anschluss" 1938 für die "Rote Hilfe" geworben. Er pflegte Kontakt zu verschiedenen kommunistischen Spitzenfunktionären wie Lothar Dirmhirn oder Leopold Tomasek und verbreitete kommunistische Flugschriften.
Ab Sommer 1941 befand sich Hruza unter Beobachtung der Gestapo und wurde am 3. Dezember 1942 wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Er blieb bis Ende April 1945 in Haft und starb im Dezember des Jahres an den Folgen seiner Behandlung im Zuchthaus.
Auf einer Gedenktafel für politische Opfer der Verkehrsbetriebe beim Betriebsbahnhof Erdberg ist sein Name enthalten.
Quellen
- DÖW: Volksgerichtshof-Urteil gegen Karl Hruza und Mitangeklagte [Stand: 14.02.2019]
Literatur
- Walter Farthofer: Tramway Geschichte(n). Die Wiener Straßenbahner im Kampf gegen den grünen und braunen Faschismus. 3. Aufl. Wien: ÖGB Verlag 2015, S. 321 f.
- Wolfgang Neugebauer: Widerstand und Verfolgung in Wien. 1934−1945. Eine Dokumentation. Hg. von Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Band 2. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1975, S. 338 f.