Karlskettensteg (1, 2), wurde 1827/1828 nach einem Entwurf von Ignaz Ritter von Mitis als Stahlkettenbrücke für Fußgeher über den Donaukanal unterhalb des Schanzels in der Nähe des Fischertors errichtet und zu Ehren des Siegers von Aspern, Erzherzog Carl, benannt. Über den beiden Landjochen war je ein kleines, turmartiges Gebäude für die Mautner, die hier von jedem Passanten einen Kreuzer einhoben. Knapp neben dem stadtseits gelegenen Teil des Karlskettenstegs befand sich viele Jahre hindurch die Agentie der Personenschiffe der Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft (Station Wien), die den Verkehr von und nach Linz besorgte, in unmittelbarer Nähe dieser Agentie stand die Schanzelkapelle. Eine endgültige Lösung brachte erst die 1884-1886 erbaute Stephaniebrücke (heute Salztorbrücke). Der Steg musste wegen seines schlechten Bauzustands 1870 gesperrt werden; am 4. Oktober 1870 beschloss der Gemeinderat den Bau einer Notbrücke. Die Bauarbeiten wurden vom Gemeinderat am 28. Oktober an Griedl (Abtragung des alten Kettenstegs) und Fellner (Bau der Notbrücke, deren Errichtung in die Jahre 1871/1872 fällt) vergeben.
Literatur
- Ignaz von Mitis: Die Carlsbrücke oder Beschreibung der ersten Stahl-Kettenbrücke in Wien. 1829
- Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 120
- Emil Winkler: Technischer Führer durch Wien. Wien: Lehmann & Wentzel 1873, S. 26
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 41