Katharina Ennöckl
Katharina Ennöckl, * 10. Oktober 1790 Wien, † 20. Juli (nach ÖBL: 21. Juni) 1869 Wien, Volksschauspielerin.
Biografie
Die Tochter von Magdalena Ennöckls (geb. Hutter) und des Staatsbeamten Johann Ennöckl debütierte bereits am 22. März 1804 im Leopoldstädter Theater. Zunächst spielte sie vor allem in hochdeutschen Lustspielen, doch erweiterte sie sehr rasch ihr Repertoire und war auch in Ritterspielen und Tragödien zu sehen. Besonders gute Kritiken erhielt sie aber für ihr Mitwirken in Konversationsstücken. 1807 verließ sie das Theater, um Vorleserin von Aloys von Kaunitz-Rietberg zu werden. Nach einem versuchten sexuellen Übergriff des später im Missbrauchsskandal um Horschelts Kinderballett angeklagten Fürsten kündigte sie und ging wieder ans Leopoldstädter Theater. Hier spielte unter anderem naive Mädchen, Liebhaberinnen und tragische Frauengestalten.
Ein angestrebtes fixes Engagement im Theater an der Wien kam nicht zustande und so verließ sie das Haus im Herbst 1813 bereits wieder nach zwei Monaten. 1814 kehrte sie als Pauline in Kotzebues Lustspiel "Das geteilte Herz" zurück. Sie erweiterte ihr Repertoire laufend. Die Zahl ihrer Rollen ist im dreistelligen Bereich anzusetzen. Die zeitgenössische Presse verlieh der Schauspielerin das Prädikat "Die Perle der Leopoldstadt". Dramatiker wie Ferdinand Raimund, Josef Alois Gleich, Carl Meisel und Adolf Bäuerle schrieben für sie Rollen für sie. Mit Letzterem verband Katharina Ennöckl auch eine private Beziehung. Als Rudolf Steinkeller die Direktion übernahm, löste er das Ensemble auf und entließ zahlreiche bewährte Mitglieder, darunter auch Katharina Ennöckl.
Durch den Tod von Bäuerles Frau im November 1828 konnte er Katharine Ennöckl heiraten. Die Hochzeit fand am 3. Mai 1829, wenige Wochen nach der Entlassung der Schauspielerin im März, statt. Sie ist danach nie wieder aufgetreten.
Quellen
Literatur
- Edith Futter: Die bedeutendsten Schauspielerinnen des Leopoldstädter Theaters in der Zeit von 1800 bis 1830. Diss. Univ. Wien. Wien1965