Kiba

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Handelsregistereintrag der "Kiba" (1926)
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Firma
Datum vonDatum (oder Jahr) von 11. Mai 1926
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1999
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  66427
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BildnameName des Bildes Kiba.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Handelsregistereintrag der "Kiba" (1926)
  • 6., Esterházygasse 39

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48° 11' 38.87" N, 16° 20' 54.15" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Ufa-Theater-Kino (1944)
Zirkus Busch Kino (1938)
Außenansicht des neues Großkinos, der Scala (Weltbild, 9. September 1938)

Die Kiba war ein von 1926 bis 1999 bestehendes Unternehmen der Stadt Wien.

Anfangsjahre

Die "Kiba" - Kinobetriebs-, Filmverleih- und Filmproduktionsges.m.b.H. wurde 1906 als Filmverleihanstalt gegründet. Mit 11. Mai 1926 wurde die "Kiba" Kinobetriebsanstalt Gesellschaft m.b.H. ins Handelsregister eingetragen.

Als Aufgabe der 1926 eingetragenen Kiba wurden dabei unter anderem die Errichtung und der Betrieb von Kinotheatern sowie die Erwerbung und Inbetriebsetzung von Lizenzen (Konzessionen) zum Betrieb von Kinotheatern. Laut Gesellschaftsvertrag vom 30. März 1926 waren Julius Goldschläger (bis 22. April 1927), Oskar Münz und Ing. Moriz Ostersetzer (* 1870, † 2. April 1928) Gesellschafter der Firma, die in 6., Esterházygasse 39, ihren Sitz hatte. 1928 wurden ihre Anteile von der Arbeiterbank erworben. Aus diesem Grund traten am 22. April 1927 Fritz Schanz (Prokurist der Arbeiterbank), am 1. Juni 1928 Karl Dietrich und Marie Feilnreiter in die Gesellschaft ein (alle bis 10. August 1934), zudem am 25. Jänner 1929 Edmund Hamber (* 25. Juli 1893 Wien, † 28. November 1940 KZ Buchenwald), der die Firma jedoch bereits am 18. Oktober 1932 wieder verließ. Als Prokuristen waren Ernst Mader und Fritz Ueberall tätig.

Die Kiba im Austrofaschismus

Am 10. August 1934 stieg Dr. Karl Imelski (* 21. August 1887, bestattet 21. Dezember 1938), Präsident des Verbandes der österreichischen Filmkaufleute, in die Firma ein, die er am 19. August 1938 wieder verließ.

1934 nach dem Verbot der Sozialdemokratischen Partei und der verfügten Liquidierung der Arbeiterbank wurde die "Kiba" von der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien übernommen, welche sie wieder ihrerseits 1938 an eine deutsche Treuhandgesellschaft abgab.

Ostmärkische Filmtheater-Betriebs-Gesellschaft

Am 4. August 1938 wurde der Name "Kiba" in Ostmärkische Filmtheater-Betriebs-Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt und am 27. September 1938 im Handelsregister eingetragen. Dabei wurden die Wiener Kinos der Kiba (Apollo, Busch, Mariahilf, Opern, Scala, Schweden, Ufa-Theater, Park-Kino und Weltspiegel) sowie jene in Linz (Kolosseum Linz, Zentral-Theater-Linz) und Steyr (Volkskino Steyr) von der "Ostmärkischen Filmtheater-Betriebs GmbH" übernommen.

Die Kiba nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die meisten "arisierten" Kinobetriebe nicht ihren ehemaligen Besitzern oder deren Erben restituiert, sondern der im städtischen Besitz befindlichen Kiba übergeben. Dies war aufgrund des bundesweit geltenden Veranstaltungsbetriebsgesetzes möglich, das Rückstellungen von Kinokonzessionen nur an den seinerzeitigen Unternehmer und seine Kinder beschränkte. Davon ausgeschlossen waren aber sonstige Verwandte, wie Nichten und Neffen, die oft die einzigen überlebenden Verwandten waren. Auf diese Weise gingen 30 Kinos an die Kiba über. Dazu kamen weitere 25 Kinos, deren Inhaber als NSDAP-Mitglieder "minderbelastet" waren und die zum Teil ebenfalls dauerhaft an die Kiba übergingen. Mit der öffentlichen Verwaltung der Kinos war Obermagistratsrat Dr. Alfred Migsch betraut. Hatte die Kiba 1938 als Konzessionärin und Pächterin nur fünf Prozent der Wiener Kinos inne, so waren es 1950 25 Prozent. Noch knapp vor ihrer Privatisierung verfügte die Kiba noch über 20 Prozent der Wiener Kinos, wobei sie aufgrund der Kinocenter sogar 30 Prozent der Kinosäle hielt.

Nach Kriegsende war die Kiba zudem neben dem Bund und der wieder begründeten Sascha-Film auch Teilhaber an der 1949 wiederbegründeten "Österreichischen Wochenschau".

Cineinvest und Privatisierung

Bis in die 1990er Jahre war die Kiba der größte Kinobetreiber in Österreich und gründete 1992 mit ihrem Konkurrenten, der Constantin Film-Holding, die gemeinsame Kinoerrichtungs- und -betriebsgesellschaft Cineinvest. Diese errichtete und betrieb eine Reihe neuer Multiplex-Kinos errichtete. 1999 wurde die KIBA privatisiert, wobei ihre Anteile an der Cineinvest an die Constantin-Holding übergingen. Die neun Kinos, die zu diesem Zeitpunkt noch im Besitz der Kiba waren, wurden an österreichische Interessenten verkauft, unter anderem an den Filmladen-Filmverleih und das Filmarchiv Austria.

Quellen

Literatur

  • Susanna Brossmann: Kunst, Kommerz und Klassenkampf. Zur Geschichte der Kiba. Kino zwischen Ideologie und Ökonomie in der Ersten Republik, Wien 1926-1934. Diplomarbeit, Univ. Wien, Wien 1994
  • Klaus Christian Vögl: Angeschlossen und gleichgeschaltet. Kino in Österreich 1938-1945. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2018

Weblinks