Kommission zur Prüfung der Grabwidmungen in der NS-Zeit (1938 bis 1945)

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Datum vonDatum (oder Jahr) von 2003
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 2004
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri

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Im Jahr 2003 wurde vom Wiener Gemeinderat die Einsetzung einer Kommission zur Prüfung der Grabwidmungen (Ehrengräber und ehrenhalber gewidmete Gräber) aus der NS-Zeit beschlossen.

Die Kommission bestand aus Manfried Rauchensteiner, Wolfgang Neugebauer und Kurt Scholz, die in ihrer Arbeit von zahlreichen Fachleuten und juristischen Experten unterstützt wurden.

Aufgabe der Kommission war die Erfassung und wissenschaftliche Überprüfung der in den Jahren 1938 bis 1945 durch die nationalsozialistische Stadtverwaltung erfolgten Grabwidmungen verbunden mit der Frage, welche Grabstellen bzw. Personen auch weiterhin für den Ehrenstatus in Frage kämen und in welchen Fällen die Widmung abzuerkennen wäre.

Mit der Obsoleterklärung sämtlicher in der NS-Zeit verliehenen Ehrengräber im Gemeinderatsbeschluss vom 25. September 2003 änderte sich die Aufgabenstellung der Kommission dahingehend, dass nicht mehr die eventuelle Aberkennung eines gewidmeten Grabes, sondern die Frage, welche Personen auch nach zeitgenössischen Kriterien für eine neuerliche Widmung in Frage kämen, im Mittelpunkt stand.

Die Bewertung der Ergebnisse der Kommission erfolgte daher in drei Kategorien:

  • Personen, die für eine neuerliche Ehrenwidmung nicht vorgeschlagen werden
  • Personen, bei denen auch nach aktuellem Forschungs- und Wissensstand eine neuerliche Ehrenwidmung denkbar erscheint
  • Sonderfälle, die eine differenzierte Vorgangsweise erfordern


Die Ergebnisse der Kommission wurden 2004 im Bericht "Widmungen von Ehrengräbern durch die nationalsozialistische Stadtverwaltung in Wien von 1938-1945" veröffentlicht.

Über ihren eigentlichen Auftrag hinaus gehend empfahl die Kommission auf Anregung der Israelitischen Kultusgemeinde die Verleihung von Ehrengräbern für "jüdische Kulturschaffende, Wissenschafter und Wohltäter", die in den Jahren vor 1938 bei der Zuerkennung von gewidmeten Gräbern nicht berücksichtigt wurden. Diese Anregung wurde mit der Widmung der von der IKG vorgeschlagenen 37 Gräber am Wiener Zentralfriedhof im Bereich Tor 1 - Alte Israelitische Abteilung und Tor 4 - Neue Israelitische Abteilung im Jahr 2007 umgesetzt.

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