Kunstschau
Kunstschau ("Bund österreichischer Künstler, Kunstschau"; 3, Lothringerstraße 20).
Wurde 1908/1909 von Josef Hoffmann für die aus der Secession ausgeschiedenen Mitglieder der Klimt-Gruppe auf dem Baugelände des Konzerthauses errichtet. Das Ausstellungsgebäude enthielt 54 Räume, Terrassengärten, ein Kaffeehaus und ein Sommertheater. 1913 war Gustav Klimt Präsident, Jan Kotěra und Josef von Mehoffer waren Vizepräsidenten. 1921 stellte die Kunstschau erstmals im Künstlerhaus aus und gestaltete auch selbst ihren Katalog. 1931 wollte die Kunstschau unter Mitwirkung des Österreichischen Werkbunds eine eigene Ausstellungshalle errichten. Als von der Gemeinde Wien die erwartete Subvention nicht gegeben wurde, löste sich die Kunstschau im Frühjahr 1932 auf. Die meisten Mitglieder wurden von der Secession einzeln zum Beitritt eingeladen (ausgenommen Frauen und Juden, was zu politischen Auseinandersetzungen in der Presse führte). Um den unangenehmen Eindruck zu verwischen, entschloss sich die Secession im September 1932, wenigstens Oskar Strnad zum Beitritt einzuladen, doch lehnte dieser in Anbetracht der offensichtlich deutschnationalen Strömungen in der Secession ab. Manche Mitglieder der Kunstschau waren bereits vor deren Auflösung ins Künstlerhaus gewechselt.
Zu den Präsidentenen zählten außer Klimt Josef Hoffmann (um 1925) und Max Fellerer (um 1932).
Literatur
- Christian Michael Nebehay: Gustav Klimt : sein Leben nach zeitgenöss. Berichten u. Quellen. München : Dt. Taschenbuch Verl. ²1976
- Dresslers Kunstjahrbuch. Rostock: Dressler 1906-1913. Jg. 7.1913, S. 497
- Neue Mitglieder der "Sezession". Die "Kunstschau" löst sich auf. In: Neue Freie Presse, Abendblatt, 16.07.1932, S. 2
- Professor Strnad lehnt den Eintritt in die Sezession ab. Hakenkreuzler-Strömungen in der Sezession?. In: Die Stunde, 22.09.1932, S. 10