Louis Groll

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Groll, Louis (Wilhelm Ludwig)
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Groll, Louis Wilhelm Ludwig; Hodor, Lajos von; Hodor, Ludwig von
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  366920
GNDGemeindsame Normdatei 1251409628
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 10. November 1803
GeburtsortOrt der Geburt Josefstadt 4108158-4
SterbedatumSterbedatum 19. März 1888
SterbeortSterbeort Rudolfsheim 7680428-8
BerufBeruf Schauspieler, Theaterdirektor
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  20. März 1888
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Baumgartner Friedhof
Grabstelle
  • Rustengasse 1 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Louis Groll (eigentlich: Lajos von Hodor), * 10. November 1803 Josefstadt, † 19. März 1888 Rudolfsheim, Schauspieler und Theaterdirektor.

Biografie

Der Sohn eines "Accessisten" bei der Siebenbürgischen Hofkanzlei absolvierte ein polytechnisches Studium und ging 1827 zum Theater, er spielte unter anderem in Brünn (Brno/Tschechien), Znaim (Znojmo/Tschechien) und Mödling. Ab 1831 war Groll dreimal Direktor des Meidlinger Theaters, von 1831 bis 1836, im Sommer 1842 und von 1854 bis 1870, ab Oktober 1857 spielte er auch während des Winters. 1832/33 und 1854/55 leitete er das St. Pöltner Stadttheater und wiederholt das Theater in Krems.

Groll zahlte seinen Darstellern und Darstellerinnen keine Gage, es durften aber auch (talentlose) vermögende Dilettanten auftreten, die für ihre Auftritte bezahlten. Doch auch später bekannte Schauspieler und Schauspielerinnen versuchten sich hier zum ersten Mal, unter anderem Josef Wagner, Jakob Schreiner, Leopold Kottaun und Marie Kierschner. Zwischen 10. Juni und 3. Oktober 1860 spielte Ludwig Anzengruber unter dem Anagramm "Lanz" etwa 20 kleine Rollen. Auf Grolls Spielplan standen Stücke der damaligen gängigen Autoren, aber auch Werke der Weltliteratur, die er bewußt so inszenierte, dass sie eine heitere Wirkung hervorriefen. Dies war eine Spezialität von ihm und das Theater erfreute sich großer Beliebtheit. Groll, der nicht nur Direktor und Schauspieler war, kümmerte sich um zahlreiche Belange, die das Theater betrafen. Groll war ein Wiener Original und es kursierten zahlreiche Anekdoten über ihn. Am 3. April 1870 verabschiedete er sich mit dem Stücke "Runa, die Hexe von Augsburg oder Attila, der König der Hunnen" unter großer Anteilnahme der Bevölkerung von der Bühne. Drei Wochen später eröffnete sein Nachfolger Julius Conradi das Meidlinger Theater.

Quellen

Literatur

  • Franz Hadamowsky. Wien. Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien: Jugend und Volk 1988
  • August Eigner: Das Meidlinger Theater 1807–1874. Mit einbegleitenden Worten von Michael Maria Rabenlechner und Hugo Thimig. Wien 1940 (= Jahresgabe für die Mitglieder d. "Wiener Bibliophilen-Gesellschaft" 1940)
  • Hans Pemmer: Das Kremser Theater (1722–1912). In: Das Waldviertel. Ein Heimatbuch 7/1, herausgegeben von Eduard Stepan. Wien: Verlag Zeitschrift "Deutsches Vaterland" 1937
  • Karl Hilscher: Meidlinger Theatergeschichten um "Papa Groll". Ein Beitrag zur Geschichte der ehemaligen Vorortetheater Wiens. In: Unsere Heimat [...]. Neue Folge Bd. 7. Wien 1934, Seite 350–364
  • August Eigner: Papa Groll. Eine Erinnerung an das alte Meidlinger Theater. In: lllustrirtes Wiener Extrablatt, 25.12.1926, 55. Jahrgang, Nr. 354, Seite 34 (S. X)
  • Katalog der Portrait-Sammlung der k.u.k. General-Intendanz der k.k. Hoftheater. Zugleich ein biographisches Hilfsbuch auf dem Gebiet von Theater und Musik, 2. Abteilung, Gruppe 4 Wiener Hoftheater, Wien: Künast 1892
  • J. C. D: Der Direktor des "Hoftheaters" in Meidling – Louis Groll †. In: (Neuigkeits) Welt Blatt, 25.03.1888, Nr. 71, Seite 4
  • (Linzer) Tages-Post, 25. 3. 1888, 24. Jahrgang, Nr. 71, Seite 4 f.
  • Josef Wimmer: Vom alten Groll (Meidlinger Theatergeschichten). In: Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 23. 3. 1888, 22. Jahrgang, Nr. 83, Seite 1 f.
  • Ducheck: Theater-G'schichten. In: (Neuigkeits) Welt Blatt, 27. und 30. 1. 1883, Nr. 20 bzw. 23, jeweils Seite 8
  • Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 23. 7. 1878 und 24. 7. 1878, 12. Jahrgang, Nr. 199 bzw. Nr. 200, jeweils Seite 1 f.
  • Vom bitteren Leiden und Sterben des Meidlinger Theaters. In: Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 21. 4. 1874, 8. Jahrgang, Nr. 109, Seite 1 f.
  • Deutsche Zeitung. Morgenblatt, 1. 9. 1872, Nr. 240, Seite 6
  • Allerlei Theater in und bei Wien: Das Meidlinger-Theater. In: Neues Fremden-Blatt, 22. 11. 1868, 4. Jahrgang, Nr. 322, II. Beilage, Seite 18 f.


Louis Groll im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.