Mahnmal Opfer für ein freies Österreich 1934 bis 1945
48° 8' 56.34" N, 16° 26' 31.64" E zur Karte im Wien Kulturgut
Das 'Denkmal der Opfer für ein freies Österreich 1934-1945', teilweise auch: Denkmal für die Opfer des Faschismus, Mahnmal der Stadt Wien, wurde am 1. November 1948 feierlich enthüllt und eröffnet. Es befindet sich am Zentralfriedhof, Rundplatz bei der Gruppe 41).
Stifter des Denkmals war die Stadt Wien. Das Denkmal wurde von Wilhelm Schütte (Architekt), Margarete Schütte und Fritz Cremer (Bildhauer) gestaltet und umgesetzt. An der Eröffnung wirkten Bürgermeister Theodor Körner und zahlreiche Chöre und Kapellen mit. Das Denkmal trägt als Widmung (an seiner obersten Mauer) die Inschrift: "Den Opfern für ein freies Österreich 1934-1945". Auf flachen Stufen befinden sich darunter große Steinplatten, auf denen folgende Jahreszahlen angebracht sind: 1934-1938, 1939, 1940, 1941, 1942, 1943, 1944-1945. Sowohl Titel, Widmung als auch die Steintafeln verdeutlichen, dass das Denkmal sowohl an das austrofaschistische Regime als auch an das nationalsozialistische Regime erinnert. Die drei Statuen versinnbildlichen die Trauer um die Opfer (Frauengestalt, verhüllt und gebeugt, Stein), die Anklage gegen den Faschismus (Frauengestalt mit erhobenem Haupt und emporgestreckten Händen, Stein) sowie den Kampf um die Freiheit (auf der obersten Stufe, Bronze).
Die Errichtung des Mahnmals fand am gleichen Tag wie die Eröffnung des Gedenkkreuzes 'Opfer des Nazismus die für Österreich starben' statt, wobei die beiden Denkmäler und Eröffnungsfeiern dabei nur 300 Meter voneinander getrennt waren. Der Errichtung ging ein jahrelanger Streit voran der entlang parteipolitischer, ideologischer und vor allem opfergruppenpolitischer Linien geführt wurde und auch den Plan beinhaltete, die Gebeine der aus politischen Gründen Hingerichteten und in der 'Gruppe 40' Begraben ins 'Mahnmal Opfer für ein freies Österreich 1934 bis 1945' umzubetten, wofür auch die entsprechenden Steintafeln gedacht waren. Fritz Cremer, Künstler des 'Mahnmal Opfer für ein freies Österreich 1934 bis 1945', äußerte sich dazu wie folgt:
"Es ist für mich einnerstes Bedürfnis, zum Tag der Enthüllung des Denkmals der Opfer des Faschismus Euch zu sagen, wie tief es mich erschüttert, daß diese Ehrung unserer geliebten Toten im Zeichen der Zwiespältigkeit durchgeführt wird. (...) Nun sind dort die Gräber, und hier stehen meine Figuren der Trauer, der Anklage und des Kampfes. Doch ich bin fest davon überzeugt, daß eines Tages die Toten unter dem ihnen geweihten Denkmal liegen werden und daß dann erst mein Werk seinen eigentlichen Sinn und seine endgültige Bestimmung erhalten hat."[1]
Literatur
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Wien: Deuticke 1998, S. 265-266
- Erich Fein: Die Steine reden. Gedenkstätten des österreichischen Freiheitskampfes. Mahnmale für die Opfer des Faschismus. Eine Dokumentation. Wien: Europa-Verlag 1975, S. 27
Einzelnachweise
- ↑ Den Toten zur Ehre - Den Lebenden zur Lehre. In: Der neue Mahnruf, Nr. 2, 1948, S. 4.