Margarethe Stonborough-Wittgenstein
Margarethe Stonborough-Wittgenstein (Margaret Stonborough), * 19. September 1882 Neuwaldegg (damals Vorort von Wien), † 27. September 1958 Wien, Mäzenatin, Bauherrin.
Biographie
Margaret Stonborough war die Tochter des Stahlindustriellen Karl Wittgenstein und wurde als Marghereta Wittgenstein am 19. September 1882 in Neuwaldegg geboren. 1905 heiratete sie den US-amerikanischen Fabrikanten Dr. Jerome Stonborough (* 1873, † Juni 1938). In der Zeit als Braut wurde sie im Auftrag ihrer Eltern von Gustav Klimt in Lebensgröße portraitiert (Gemälde heute in München, Neue Pinakothek).
Mit dem riesigen Erbe ihres Vaters kaufte sie 1913 die Villa Toscana in Gmunden, die sie in den nächsten Jahren von Rudolf Perco ausstatten ließ. Nach dem Ersten Weltkrieg engagierte sich Margaret Stonborough als ehrenamtliche Mitarbeiterin bei der American Food Commission, die Lebensmittelspenden in das ausgehungerte Wien organisierte.
1925 beauftragte sie Paul Engelmann mit Planungen zu einem neuen Wohnhaus in Wien. Bald wurde Margarets Bruder, der Philosoph Ludwig Wittgenstein, zur Planung hinzugezogen. Das Haus wurde 1926/27 im 3. Bezirk errichtet.
Margaret Stonborough, die 1940 bis 1947 im Exil in New York lebte, starb am 27. September 1958 in Wien.
Quellen
- Planungen zur Villa Toscana von Rudolf Perco im Wiener Stadt- und Landesarchiv
- Einreichpläne Wittgensteinhaus (1926): WStLA, Pläne aus Hauseinlagen, P3 - EZ-Pläne Landstraße: 5003.1160
- München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek, 13074: Gustav Klimt, Margaret Stonborough-Wittgenstein, 1905
Literatur
- Paul Wijdeveld: Ludwig Wittgenstein, Architekt. Basel: Wiese Verlag 1994
- Ursula Prokop: Margaret Stonbrough-Wittgenstein. Bauherrin, Intellektuelle, Mäzenin. Wien: Böhlau 2003
- Alexander Waugh: Das Haus Wittgenstein. Die Geschichte einer ungewöhnlichen Familie. Frankfurt am Main 2009